Der «Tages-Anzeiger» aus Zürich nannte die Zahl am Wochenende unter Berufung auf mehrere Quellen. Apple war vorgeworfen worden, in der neuen Software für sein iPad das Design der legendären SBB Bahnhofsuhr ohne Erlaubnis übernommen zu haben. Die Unternehmen hatten sich im Oktober auf eine Lizenz verständigt. Damals wurden aber keine finanziellen Details zu dem Deal genannt.
Die Bahnhofsuhr war 1944 von dem Ingenieur und Gestalter Hans Hilfiker für die SBB entworfen worden.
Auch aus grosser Entfernung gut leserlich. /


Besonderes Merkmal des sogenannten Kellenzifferblattes ist der markante rote Sekundenzeiger, der die Form einer Signalkelle hat. Die SBB lizenzieren das Design der Bahnhofsuhr auch für Armbanduhren und andere Zeitanzeiger. «Wir sind stolz, dass Apple ein SBB-Design verwendet hat», äusserte sich SBB-Sprecher Reto Kormann Ende September, als sich herausstellte, dass Apple sich das markante Design der Bahnhofsuhr der Schweizerischen Bundesbahnen für sein neues Betriebssystem iOS6 angeeignet hatte. Dennoch sei man aber sehr wohl an einer «rechtlichen und finanziellen» Vereinbarung mit Apple interessiert.
Apples Design-Konflikte
Apple war nach der zunächst unlizenzierten Übernahme des Uhrendesigns Doppelzügigkeit vorgeworfen worden, weil das Unternehmen selbst eigene Designentwürfe scharf juristisch schützen lässt und Nachahmer vor Gericht bringt. Seit Monaten herrschen daher erbitterte Patent-Streitigkeiten zwischen Apple und verschiedene andere Hersteller. Erst gestern konnten Apple und HTC jedoch ihren Konflikt beilegen.
Allerdings hat sich Apple auch in der Vergangenheit bereits das ein oder andere mal an klassischen Designmustern bedient: So kopierte beispielsweise der erste Taschenrechner von iOS den berühmten Braun ET44.