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John Galliano: Comeback in die Mode-Industrie
John Galliano (52) kehrt mit der Hilfe von Oscar de la Renta (80) zurück in die Modewelt.
alb / Quelle: Cover Media / Freitag, 18. Januar 2013 / 14:25 h
2011 wurde der Designer von 'Christian Dior' und seinem eigenen gleichnamigen Label entlassen, nachdem Videoaufnahmen zeigten, wie er während einer Auseinandersetzung in Paris antisemitische Pöbeleien von sich gab. Im Anschluss daran gestand Galliano, dass er ein Drogen- und Alkoholproblem habe und begab sich in eine Entziehungsklinik in den USA. Seitdem verschwand der Modemacher völlig aus der Öffentlichkeit. Jetzt wurde bestätigt, dass Galliano demnächst einen begrenzten Arbeitsaufenthalt im New Yorker Studio von Oscar de la Renta absolvieren wird. Der britische Modemacher soll dem älteren Kollegen bei seinen Vorbereitungen für die New York Fashion Week helfen.«John und ich kennen uns seit vielen Jahren und ich bewundere sein Talent. Er hat lange und hart an seiner Genesung gearbeitet und ich bin froh, dass ich ihm die Möglichkeit geben kann, sein Comeback in der Modewelt in Angriff zu nehmen, wo er sich wieder in einer Umgebung einleben kann, in der er stets so kreativ war», erklärte Oscar de la Renta auf 'WWD'.
Es gab viele Spekulationen um Gallianos Zukunft nach seinem Niedergang. Einige Medien vermuteten, dass er im Rennen um den Posten des Design-Chefs bei 'Schiaparelli' stand. Galliano erklärte aber, dass er bei seiner Genesung versuchte, die Gerüchte um seine Person zu ignorieren: «Ich bin ein Alkoholiker. Ich bin seit zwei Jahren auf Entzug. Einige Jahre zuvor stieg ich hinunter in den Wahnsinn der Krankheit. Ich habe Dinge getan und gesagt, die andere verletzten, vor allem die Mitglieder der jüdischen Gemeinde. Ich habe mein Bedauern darüber privat und öffentlich ausgedrückt und das tue ich auch weiterhin. Ich versuche nach wie vor das wieder gut zu machen. Ich bin Oscar dankbar für seine Einladung, dass ich Zeit in der familiären Atmosphäre seines Studios verbringen darf. Seine Unterstützung und sein Glauben machen mich verlegen», erklärte Galliano.Dieser Schritt evozierte neue Spekulationen, die Galliano bereits als Nachfolger von de la Renta sehen, wenn dieser in den Ruhestand geht. Der ältere Modeschöpfer hat diese Gerüchte aber abgestritten und versicherte, er habe nicht vor, sich demnächst zur Ruhe zu setzen. Er fügte hinzu, dass er gern von kreativen Leuten umgeben sei und hier komme Galliano ins Spiel: «Wenn ich an einer Kollektion arbeite, dann setze ich mich mit allen meinen Assistenten zusammen. Ich bin kein Einzelgänger. Ich höre jedem zu. Ich wünschte, die Jungfrau Maria würde neben mir sitzen. Ich bin gern von Menschen umgeben. Ich denke, dass John die richtigen Sachen macht. Jeder verdient eine zweite Chance, vor allem jemand, der so talentiert ist wie John. Im Leben geht es meiner Meinung nach darum, den Leuten zu helfen und ihnen zu vergeben», sagte de la Renta.
Die 'Anti-Defamation League', die Antisemitismus bekämpft, veröffentlichte eine Erklärung zu den Plänen von Galliano. Der Direktor der Organisation, Abraham H. Foxman, unterstützt die Entscheidung des Designers, wieder zur Arbeit zurückzukehren und lobte ihn für seine Anstrengungen. «Wir glauben daran, dass sich Menschen verändern können, solange sie wahre Reue zeigen. Herr Galliano hat hart daran gearbeitet seinen Standpunkt zu revidieren und zu ändern und hat viel Zeit mit Lesen, Nachforschungen und dem Studieren über die verheerenden Auswirkungen von Antisemitismus und Fanatismus zugebracht. Er hat sich mehrere Male mit uns getroffen. Er hat die volle Verantwortung für seine Bemerkungen übernommen und versteht, dass solche verletzenden Kommentare keinen Platz in unserer Gesellschaft haben», rehabilitierte Abraham H. Foxman den Designer John Galliano.
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