Bewässerungsanlagen und andere Infrastrukturen seien vielfach zerstört. Die ländlichen Gebiete bräuchten dringend Hilfe. UNO-Mitarbeiter hätten sich bei einem Besuch bis Dienstag in Damaskus sowie in den Provinzen Homs und Dara selbst ein Bild von der Lage gemacht.
Nur 45 Prozent der Bauern konnten demnach ihr Getreide voll einfahren. 14 Prozent berichteten, dass sie wegen der unsicheren Lage oder mangels Treibstoff nicht ernten konnten. Allein bei Weizen und Gerste sei die Produktion im vergangenen Jahr auf weniger als zwei Millionen Tonnen gesunken - nach 4 bis 4,5 Millionen Tonnen in normalen Jahren.
Unterstützung dringend nötig
Es mangle an hochwertigem Saatgut und Düngemitteln, teilte die FAO weiter mit. Bewässerungskanäle seien beschädigt, vielfach gebe es keinen Treibstoff für die Pumpen. Auch die Tierhaltung sei betroffen. Es fehle an Futter, aber auch an Arzneimitteln, deren Einfuhr durch Sanktionen behindert werde.
Die Menschen brauchen dringend Unterstützung bei der Landwirtschaft. /


Die Produktion von Geflügel sei stark beeinträchtigt, da grosse Höfe zerstört wurden.
«Die Menschen brauchen dringend Unterstützung bei der Landwirtschaft, etwa mit Saatgut, Düngemittel, Futtermittel, Tierarzneimittel, Geflügel und Sanierung von Bewässerungsanlagen», sagte der Direktor der FAO-Notfall-Abteilung, Dominique Burgeon. Für 80 Prozent der zehn Millionen Syrer, die in ländlichen Gebieten leben, ist laut FAO die Landwirtschaft die Existenzgrundlage.
Kulturgüter zerstört
Ausserdem kritisierten Menschenrechtler scharf die Zerstörung religiöser Stätten durch Aufständische im Syrienkonflikt. Wie die Gruppe Human Rights Watch (HRW) in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht beklagte, wurden in zwei Monaten in den nördlichen Provinzen Latakia und Idlib zwei christliche Kirchen und eine schiitische Stätte allem Anschein nach vorsätzlich zerstört oder geplündert.
Dies geschah laut Augenzeugenberichten im vergangenen November und Dezember in drei Dörfern, nachdem die Rebellen die betreffenden Regionen erobert und Regierungstruppen die Orte verlassen hätten. Viele Bewohner seien daraufhin geflohen.
Die Menschenrechtler warfen der Opposition vor, solche Übergriffe gegen Minderheiten nicht genügend zu ahnden. Damit würden neue Ängste vor ethnisch-religiösen Konflikten in dem Land geschürt. Dazu trugen auch Berichte über Entführungen durch Rebellen bei, betonte HRW. Die Gruppe wies zugleich darauf hin, dass in Taftanas in Idlib auch Regierungssoldaten in einer Moschee randaliert hätten.