Am späten Nachmittag werden erste Hochrechnungen erwartet. Als Favorit gilt das Mitte-Links-Bündnis mit Spitzenkandidat Pier Luigi Bersani. Bis zur Schliessung der Wahllokale am Sonntagabend um 22.00 Uhr hatten 55,2 Prozent der Italiener gewählt. Bei der Wahl vor fünf Jahren lag die Beteiligung zu diesem Zeitpunkt bei 62,6 Prozent.
Der Ausgang der Wahl ist offen, seit zwei Wochen dürfen keine Umfragen mehr veröffentlicht werden. Mehrere Bündnisse liegen eng beieinander.
Die Wahllokale in Italien sind erneut geöffnet. /

Mitte-Links-Bündnis als Favorit
Stärkste Kraft im neuen Parlament könnte Bersanis Mitte-Links-Bündnis werden, gefolgt an zweiter oder dritter Stelle von dem umstrittenen dreifachen Regierungschef Silvio Berlusconi. Dessen mögliches Comeback bereitet dem europäischen Ausland Sorgen - obwohl Berlusconi sagt, er wolle nur Wirtschaftsminister werden.
Für Italien und die gesamte Eurozone geht es bei den leicht vorgezogenen Parlamentswahlen um viel. Der drittgrössten Volkswirtschaft der Währungsunion droht eine Hängepartie mit unklaren politischen Verhältnissen.
Entscheidend ist, ob das hoch verschuldete und in einer tiefen Rezession steckende Land eine stabile Regierung bekommt. Die Finanzmärkte und viele ausländische Politiker befürchten die Unregierbarkeit des Landes genauso wie einen Sieg Berlusconis.