Haben wir nicht wichtigere Dinge im Moment zu lösen? Weltwirtschaftskrise, Krisenherd Naher Osten oder Nordkorea, Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa, Korruption in der Finanzwelt. Doch wie aus einer verzweifelten Weltflucht ereigneten sich wiederholt Strassenschlachten zwischen Homo-Aktivisten, Homo-Gegnern und Polizisten, die - je nach Toleranzstufe der Regierung - entweder die Homo-Aktivisten beschützen oder verhaften.
Geht es überhaupt noch um Homosexualität? Oder um einen Umsturz bzw. Verteidigung der guten alten Werte der 1950er Jahre, in der die Hausmutter in der Küche und im Kinderzimmer ihre Erfüllung fand und der Brot verdienende Vater für Strenge und Disziplin in der Familie sorgte.
Alles war damals schön geregelt. Heutzutage fühlen sich einige rechtsradikale Nostalgiker derart von den homosexuellen, exhibitionistischen «Sündenböcken auf der Strasse» genervt, dass ein französischer Essayist Dominique Venner kurzer Hand sich aus Protest selbst hinrichtete.
Der Ehering wird immer überflüssiger. (Symbolbild) /


Er war zwar schon 78-jährig, doch schoss er sich medienwirksam und symbolhaft im Notre Dame in den Schädel. Das Ende einer hirnrissigen Idee? Er bedauerte nicht nur den «Verlust der Familienwerte», sondern läutete ständig die Alarmglocken gegen den sich global um sich greifenden Islamismus.
Interessant, dass gerade Frankreich mit einem hohen Atheistenanteil in der Bevölkerung (über 50%) so vehement gegen die Homo-Ehe kämpft. Die Homosexualität hinter verschlossenen Türe konnte man noch ignorieren, doch die heilige Ehe darf jetzt nicht beschmutzt werden. Der Trend im Euroraum spricht hingegen Klartext: immer weniger und spätere Eheschliessungen und immer mehr Scheidungen (über 50% Wahrscheinlichkeit). Bei dieser Bereitwilligkeit zur Annullierung von traditionellen Werten und Glaubensrichtungen entsteht aber nicht ein orientierungsloses Vakuum - sondern hoffentlich wieder eine klare Sicht auf die wirklich dringenden Probleme der modernen Gesellschaft.