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EU fordert Freilassung MursisKairo/Sinai - In Ägypten halten die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi an. Am Dienstagmorgen wurden dabei in Kairo sechs Menschen getötet, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.dap / Quelle: sda / Dienstag, 23. Juli 2013 / 10:10 h
Am frühen Morgen entwickelten sich Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern Mursis vor der Universität Kairo. Dabei wurden laut Gesundheitsministerium sechs Menschen getötet. Mindestens zwei von ihnen starben, als ein Mann auf Teilnehmer einer Sitzblockade zur Unterstützung Mursis schoss.
Die Universität liegt im Stadtviertel Gizeh nahe dem Zentrum Kairos. Dort halten Mursi-Unterstützer ebenso wie vor der Moschee Rabaa al-Adawija seit dem Sturz des Präsidenten eine Sitzblockade ab. Am Montag hatten sich die verfeindeten Lager auf dem Tahrir-Platz in Kairo mit Steinen und Gummigeschossen bekämpft. Dort starb ein Mensch, weitere drei am Nordrand der Hauptstadt. Zudem gab es dutzende Verletzte. Auch Sinai-Halbinsel unter Beschuss Erneut war am Montagabend auch die Sinai-Halbinsel Schauplatz von Gewalttaten. Bei mehreren Angriffen, unter anderem auf einen Militär-Kontrollpunkt, wurden ein Polizist und ein Zivilist getötet, wie aus Militärkreisen verlautete. Zudem seien vier Soldaten verletzt worden. Die Gewalt auf dem Sinai nimmt seit dem Sturz Mursis deutlich zu. Der Übergangspräsident Adli Mansour rief zur nationalen Versöhnung auf. (Symbolbild) /
Bewaffnete Islamisten verüben dort immer wieder Anschläge. Am Sonntag waren in Al-Arisch vier Sicherheitskräfte und zwei Zivilisten getötet worden. Aufruf zu nationaler Versöhnung Die anhaltende Gewalt verstärkt den Druck auf Übergangspräsident Adli Mansur. In einer Fernsehansprache rief er am Montagabend zur nationalen Versöhnung auf. Es müsse «ohne Groll, Hass oder Konfrontation» eine neue Seite in der Geschichte Ägyptens aufgeschlagen werden, forderte er. Mansur steht international unter Druck, Mursis Freilassung zu veranlassen. Nach Forderungen unter anderem aus Deutschland und den USA verlangten am Montag auch die EU-Aussenminister die Freilassung Mursis und schnelle Neuwahlen in Ägypten. Familie von Mursi spricht von Entführung Mursis Familie warf Armeechef Abdel Fattah al-Sisi unterdessen die «Entführung» des früheren Staatschefs vor. Es würden «rechtliche Massnahmen auf lokaler und internationaler Ebene» gegen «den Führer des blutigen Militärputsches» unternommen, sagte Mursis Tochter Schaimaa. Mursi wird seit seiner Entmachtung durch die Armee am 3. Juli an einem geheimen Ort festgehalten. Seit den Massenprotesten in den Tagen vor Mursis Sturz wurden bei gewaltsamen Zusammenstössen in Ägypten, insbesondere in Kairo, rund 150 Menschen getötet. Hinzu kommen etwa 40 Menschen, die auf der Sinai-Halbinsel getötet wurden.
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