Während die Weltöffentlichkeit gespannt nach Grossbritannien schielt, um die neuesten Details zum blaublütigen Nachwuchs in Erfahrung zu bringen, warnen Security-Experten bereits vor einem regelrechten Grossangriff von Cyber-Kriminellen. Diese sind traditionell immer dann besonders aktiv, wenn sich die Möglichkeit auftut, sich mit der eigenen Malware an grosse Medienereignisse anzuhängen, um die grösstmögliche Reichweite bei den Usern zu erzielen. «Es ist traurig, aber unvermeidbar», meint etwa Graham Cluley, Senior Technology Consultant bei Sophos via Twitter. «Die bösen Jungs werden sicher auch auf diesen Zug aufspringen.»
«Klassiker» für Cyberkriminelle
«Wir teilen die Einschätzung unserer britischen Kollegen. Cyber-Kriminelle nutzen derart grosse Nachrichtenereignisse und die damit verbundene Neugier der Leute natürlich besonders gerne aus, um ihre Schadsoftware auf den Rechnern der Nutzer zu platzieren oder sensible persönliche Daten zu stehlen», erklärt Stefan Rojacher, Communications Manager bei Kaspersky Lab DACH, gegenüber pressetext. Das sei geradezu ein «Klassiker» in der Cyberkriminellen-Szene. «Die Vergangenheit hält hier bereits einige prominente Beispiele parat wie etwa den Rücktritt des Papstes Benedikt XVI.
Nicht alle Babys im Internet sind adelig. (Symbolbild) /


und die Amtseinführung des neuen Papstes Franziskus oder den Tod des venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez im ersten Quartal 2013», betont der Experte.
Um nicht als Opfer von böswilligen Web-Attacken zu enden, seien mehrere Security-Tipps zu beherzigen. «Wichtig ist, darauf zu achten, dass eine aktuelle Sicherheitssoftware installiert ist. Gleichzeitig sollten User aber auch nicht vergessen, immer kritisch zu hinterfragen, welche Inhalte und Nachrichten ihnen aus welchem Grund und von welcher Quelle geschickt werden», so Rojacher zusammenfassend.
Vorsicht bei Internetsuche
Zu besonderer Vorsicht raten die Sicherheitsexperten vor allem im Zusammenhang mit der Suche nach relevanten Neuigkeiten zum Royal Baby im Internet. Wer etwa die häufigsten entsprechenden Suchbegriffe wie «Babyfotos» oder «Prinzessin Kate» in eine Suchmaschine eingibt, sollte die zu Tage geförderten Ergebnisse und Inhalte mit einem äusserst kritischen Auge begutachten. Einträge, die angeblich mit spannenden Insider-Informationen aufwarten, neue Fotos des Kindes präsentieren oder «geheime» Einblicke in die näheren Umstände seiner Geburt geben können, könnten sich sehr schnell als Security-Fallen entpuppen.
Spätestens dann, wenn die User zu der Installation oder Aktualisierung einer speziellen Software aufgefordert werden, von der sie zumeist noch nie etwas gehört haben, sollte man die betreffende Seite als nicht vertrauenswürdig sofort verlassen. Diese Download-Vorgänge locken oft damit, dass sich exklusive Videos direkt im Browser abspielen lassen, schaufeln in Wirklichkeit aber oft gleich eine ganze Reihe schadhafter Programme wie etwa Trojaner, Spyware oder sogenannte Ransomware auf private Rechner. Bei letzterer Variante erwirken Eindringlinge eine Zugriffs- oder Nutzungsverhinderung der Daten auf einem fremden Computer. Für die Entschlüsselung bzw. Freigabe wird dann «Lösegeld» gefordert.