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Der absurde Kampf gegen DopingLange Zeit galt der Radsport als das Schmuddelkind unter den Profi-Sportarten, der Ort, wo sich die Sportbetrüger tummeln und mit EPO ihr Blut dick machen. Doch in diesem Jahr rappelte es nun auch wieder mal im Leichtathletik-Karton. Doch eigentlich ist das nur logisch.Patrik Etschmayer / Quelle: news.ch / Mittwoch, 7. August 2013 / 13:55 h
Seien wir doch realistisch: Evolutionsmässig entwickeln sich Menschen schneckenhaft langsam. Zumindest, wenn wir unsere persönliche Zeitwahrnehmung als Masstab nehmen. Der Mensch an sich hat sich seit der Einführung des Leistungssportes also kaum verbessert. Und seit ca. 50 Jahren dürfte es auch mit der Qualität der Ernährung nur sehr bescheiden aufwärts gegangen sein.
Trotzdem werden jährlich bei Leichtathletik- und Schwimmmeisterschaften - vor allem internationalen - Rekorde erwartet. Und geliefert. Wie ist das nur möglich? Vor allem: Ist das überhaupt möglich? Sicher, es kann immer wieder mal ein Ausnahmetalent auftauchen, ein Mensch dessen körperliche Voraussetzungen mit dem Willen zu extremem Training und einem Umfeld, dass die Konzentration auf den Sport möglich macht, zusammentreffen. Doch das sind seltene Fälle.
Wenn nun an der Schwimm-WM bei den Damen Weltrekorde nur so purzeln und diese ohne die seit 2010 verbotenen Schwimmanzüge erreicht werden, darf daher wahrlich gestaunt werden. Ist das Wasser wohl schneller geworden?? Vermutlich gleich viel schneller wie die Sprintpisten der 100-Meter Läufer, von denen nun noch der Top-Star Usain Bolt vorläufig als ungedopt gilt.
Doch auch dort, wo nicht Rekorde gemessen werden können, sollte mit grossem Misstrauen auf den Profi-Sport geschaut werden. Nehmen wir mal den Fussball. Schnell sind jene Verteidiger des populärsten Sportes der Welt bei der Hand, die wider besseres Wissen behaupten, dass dort Doping gar nichts bringe - und dies obwohl diverse Fussballstars schon erwischt wurden.
Lance Armstrong: Setzte die gesellschaftliche Konventionen mit EPO perfekt um. /
Ein Spieler, der bei heissem Wetter in der 88. Minute einen Ball ersprinten kann, weil sein EPO-getunter Körper sich besser erholen und härter trainiert werden kann, hat es in den Zehenspitzen, eine Meisterschaft zu entscheiden. Doch die Fifa testet nicht mal auf dem Niveau des Radsports von vor 10 Jahren. Kein Wunder, wird fast niemand erwischt. Und wenn der deutsche DFB pro Jahr bei ca. 1000 Athleten 500 Trainingsproben zieht, ist das eine Lachnummer, die zum Doping praktisch einlädt - wer hier erwischt wird, muss blöde sein. Bei den auf dem Spiel stehenden Summen darf auch davon ausgegangen werden, dass ebenfalls im Tennis, im Skisport und im Eishockey nicht nur mit Schorle und Vollkornbrot hantiert wird. Nicht zuletzt jene Tennisspieler, denen Hitzeschlachten über 5 Sätze scheinbar nichts ausmachen und wie weiland Armstrong auf dem Rennrad am Tag darauf gleich nochmals zuschlagen, sollten sehr kritisch betrachtet werden. Die mit Doping erzielten Leistungen haben durchaus auch Relevanz auf unseren Alltag: diese «Übermenschen» sind in unserer Gesellschaft zum Masstab dafür geworden, was in Freizeit und der Arbeit erwartet wird - sie sind die goldenen Kälber der Leistungsgesellschaft, deren Gesichter von den Plakatwänden Dienstleister und Industriegüter mit dem Nimbus der Superleistung veredeln. Und die Folgen sind zum Teil erschreckend: Medikamentenmissbrauch, um den Berufsstress zu bewältigen, Burnout und andere Überlastungssyndrome, der ständige Druck von oben, mehr zu bringen, sind Normalität geworden. Vom Doping unter Hobbysportlern ganz zu schweigen: Gäbe es einen billigen 5-Franken Epo-Test könnte man an manchen Massensportanlässen vermutlich ganze Hundertschaften von Dopern aus dem Teilnehmerfeld aussortieren, Leute, die Epo und andere an sich kontrollierte Substanzen einnehmen, dafür hunderte Franken ausgeben und ihre Gesundheit dabei riskieren, um statt auf dem 412ten Platz auf dem 387sten zu landen. Der Kampf gegen das Doping ist daher eigentlich absurd, denn die Dopingagenturen bekämpfen damit de facto jene Grund-Ideologie, welche unsere Gesellschaft durchdringt, jene, dass Leistung um jeden Preis gebracht werden muss, Ehrlichkeit nichts wert ist, wenn man nicht gewinnt und der Sieger immer recht hat. So ist die Forderung von vielen, Doping doch einfach frei zu geben, durchaus nachvollziehbar. Wenn Insiderhandel, Zinsmanipulationen, die Hilfe zum Steuerbetrug und der Handel mit toxischen Papieren, wenn nicht immer legitim, so aber doch alltäglich sind, dann ist es nicht wirklich logisch, im Sport strengere Massstäbe anzulegen. So wundert es denn auch nicht, wenn die Sportverbände - genau so wie Grossunternehmen - nur auf enormen staatlichen Druck hin ihre ethischen Standards den Gesetzen anpassen. Es passt einfach nicht. Ethik und Leistung/Gewinn um jeden Preis sind schlicht und ergreifend nicht kompatibel. Wenn sie das nächste mal Profi-Sportlern zuschauen, denken sie einfach daran, und seien sie nicht enttäuscht oder empört, wenn es sich herausstellt, dass diese lediglich das machten, was von ihnen erwartet wurde.
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