Geo-Listening-Chef Chris Frydrych rechnet bis zum Ende des Jahres mit über 3.000 Schulen weltweit, die den Schnüffel-Dienst beanspruchen werden. Schulinspektor Dick Sheehan zeigt sich mit der Situation sehr zufrieden. «Wir glauben, es hat bisher sehr gut funktioniert. Es ist dazu da, Sicherheit für die Kinder zu gewährleisten.» Aktuell überwacht das Unternehmen im Auftrag der Schulenverwaltung in Glendale rund 14.000 Schüler. Den Aufwand lässt sich die Verwaltung 40.500 Dollar (30.000 Euro) pro Jahr kosten.
«Ich habe zwar Gerüchte gehört, dass das GUSD ab und zu mitliest, aber nichts so Konkretes, wie das», empört sich Christopher Chung, derzeit Schüler an der Hoover High School.
Internet-Aktivitäten von 14.000 Kindern betroffen - Datenschützer empört. (Symbolbild) /
Geo Listening überwacht Beiträge auf Facebook, Twitter und Instagram - sogar Blogs sind nicht vor dem Unternehmen gefeit. Sobald das Spionage-Unternehmen Beiträge abfängt, die nach Definition des Schulverwaltungsbezirkes besorgniserregend sind, leitet Geo Listening diese an die Verwaltung weiter.
Unerlaubter Eingriff in die Privatsphäre
Österreichische und amerikanische Datenschützer sind sich darin einig, dass der rigorose Eingriff in die Kommunikation der Schüler gegen geltendes Recht verstösst. «So etwas setzt eine berechtigte Sorge voraus. Es könnten ja auch sensible Daten dabei sein», erläutert Eva Souhrada-Kirchmayer, Leiterin der Geschäftsstelle der Österreichischen Datenschutzkommission. «Überhaupt hätte ich Zweifel, dass das verhältnismässig ist», fügt Souhrada-Kirchmayer hinzu.
Der Meinung ist auch der US-Anwalt Brendan Hamme von der American Civil Liberties Union of Southern California http://aclusocal.org . «Das Programm geht weit über Massnahmen hinaus, die nötig wären, um die Sicherheit der Schüler zu gewährleisten. Es greift tief in die Privatsphäre der Schüler ein», erklärt er.