Die beiden Botschafter forderten ihre Staatsangehörigen auf, unnötige Bewegungen in Juba zu vermeiden. Die Vereinten Nationen riefen dazu auf, Ruhe zu bewahren.
Aus Sicherheitskreisen hiess es, die Kämpfe seien am Sonntag kurz vor Mitternacht offenbar zwischen zwei rivalisierenden Fraktionen der südsudanesichen Armee ausgebrochen. Ein Reisebüro in der kenianischen Hauptstadt Nairobi bestätigte der Nachrichtenagentur AFP, dass der Flughafen von Juba bis auf weiteres geschlossen sei.
Der Südsudan, der 2011 durch die Abspaltung vom Sudan seine Unabhängigkeit erlangte, gilt als instabil und unterentwickelt. Der südsudanesische Präsident Salva Kiir ist umstritten. In den vergangenen Wochen warfen ihm Führungsmitglieder der ehemaligen Rebellenorganisation und jetzt regierenden Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung (SPLM) öffentlich «diktatorisches» Verhalten vor.
Der Unabhängigkeit war ein erbitterter Bürgerkrieg vorausgegangen, in dem von 1983 bis zu einem Friedensabkommen im Jahr 2005 nach amtlichen Angaben zwei Millionen Menschen getötet wurden. Die regierungskritische SPLM-Gruppe wird vom mächtigen Politiker Riek Machar angeführt, der auf beiden Seiten des Bürgerkriegs kämpfte und im Juli als Vizepräsident entlassen wurde.
Zuvor hatte Machar seine Kandidatur gegen Kiir bei der Präsidentschaftswahl 2015 angekündigt. Der Südsudan ist ein verarmtes Land, verfügt aber über grosse Ölreserven.