Nach Angaben der Vereinten Nationen sind in den zwei UNO-Gebäuden in Juba inzwischen rund 20'000 schutzsuchende Zivilisten eingetroffen.
Die USA flogen zahlreiche Amerikaner aus. Nach einem Bericht der Deutschen Welle wurden auch etwa 160 Deutsche ausgeflogen, darunter drei Mitarbeiter des Mediums. US-Medien sprachen von über 100 betroffenen Landsleuten.
US-Bürger, Diplomaten und andere Staatsangehörige seien mit drei Flugzeugen aus Juba in die kenianische Hauptstadt Nairobi gebracht worden, teilte das US-Aussenministerium mit.
Präsident Salva Kiir wirft seinem ehemaligen Stellvertreter Riek Machar vor, die Regierung stürzen zu wollen. Der vielschichtige Konflikt hat auch ethnische Dimensionen. Experten warnen vor einem neuen Bürgerkrieg in dem jungen Land, das sich erst 2011 vom Nachbarn Sudan abgespalten hatte.
Putschvorwürfe zurückgewiesen
Der im Juli vom Präsidenten entmachtete Machar wies die Vorwürfe zurück, die Ausschreitungen angezettelt zu haben. «Das war kein Putschversuch, und ich habe damit nichts zu tun», sagte der Politiker der Zeitung «Sudan Tribune».
Machar will bei den Präsidentschaftswahlen 2015 als Kiirs Gegenkandidat antreten.
Die Menschen in Juba bangen um ihr Leben. /


Gleichzeitig kritisierte Machar den zunehmend autokratischen Führungsstil des Staatschefs. «Wir wollen ihn nicht mehr als Präsidenten des Südsudans.»
In Juba entspannte sich die Lage am Mittwoch. «Obwohl es seit Sonntag der bisher ruhigste Tag ist, geht die Krise weiter, denn jetzt wird in anderen Teilen des Landes gekämpft», sagte der Sprecher der UNO-Friedensmission Unmiss, Joseph Contreras.
Konflikt weitet sich aus
Im östlichen Bundesstaat Jonglei waren am Morgen Schusswechsel zu hören. Ein Augenzeuge sagte der Nachrichtenagentur dpa, zahlreiche Menschen seien in den umliegenden Busch geflüchtet. Andere brachten sich auf einem UNO-Gelände in Sicherheit.
Eine Gruppe Soldaten, die gegen die Regierung von Kiir sei, habe den Flughafen in der Stadt Bor - der Hauptstadt von Jonglei - unter ihre Kontrolle gebracht, hiess es. «Die Rebellen haben Militärkasernen und den Airport eingenommen», berichtete der Journalist Jacob Jok. «Wir verstecken uns im Busch, nördlich der Stadt.»
Beobachter erklärten, die Ausschreitungen hätten sowohl politische als auch ethnische Hintergründe. In Jonglei leben mehrere verfeindete Volksgruppen, die sich immer wieder gegenseitig attackieren.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon äusserte sich zutiefst besorgt über die Unruhen im Südsudan.