Global Brain soll wie Facebook, Twitter und Xing funktionieren, dabei jedoch grossen Wert auf die Anonymität seiner Nutzer legen und ohne die Weitergabe von User-Daten überleben können. Sicherstellen soll das unter anderem eine dicke Finanzspritze.
«Ich glaube, die Zeiten sind vorbei, in denen neue Unternehmen mit Facebook und Co mithalten können. Alles, was jetzt noch an sozialen Netzwerken hinzukommt, wird an diese Grösse und Relevanz nicht mehr heranreichen. Potenzial haben solche neue Plattformen, die eine ganz bestimmte Zielgruppe ansprechen», zweifelt Social-Media-Experte Günter Jaritz.
Mehr als Posten und Chatten
Das soziale Netzwerk bietet die gewohnten Funktionen wie das Posten von Beiträgen, Verlinken von Websites, Erstellen von User-Profilen und Chatten mit Freunden. Zusätzlich kann die Seite auch zur Erstellung von Petitionen genutzt werden. Mehrwert liefert Global Brain mit vielen Echtzeit-Statistiken zu beispielsweise der Anzahl der täglichen Geburten, jährlichen Verkehrsunfällen oder gerauchten Zigaretten.
Registrierung bei Global Brain. /


Auch die neuesten Nachrichten und Meinungsforschungsergebnisse sind auf der Startseite zu finden.
Finanziert werden soll das soziale Netzwerk über Anzeigenerlöse und Abo-Angebote. Ausserdem haben Unternehmen die Möglichkeit, sich auf eigenen Seiten wirksam zu präsentieren. Damit soll sichergestellt werden, dass die Seite liquide bleibt, ohne User-Daten an Dritte weiterzugeben.
Experte sieht Idealistische Ziele
Dass Pinegger mit einer achtstelligen Privatinvestition geholfen hat, schadet dem Unternehmen wohl ebenfalls nicht. «Die Frage ist, wie viele Unternehmen hier investieren wollen. Gerade wenn es Alternativen gibt. Online-Werbung ist ja gerade sehr zielgerichtet - ohne bestimmte User-Daten läuft die wohl grossteils ins Leere», kommentiert Jaritz die Strategie und ergänzt: «Als Privatperson unterstütze ich den Schutz meiner Daten, aus unternehmerischer Sicht verschliesst sich die Plattform damit aber der Wirtschaft.»
Das hochgesteckte Ziel des Gründers ist es, in Zukunft kluge Köpfe auf der ganzen Welt zu vernetzen, um gemeinsam an nachhaltigen Lösungen zu weltumspannenden Problemen zu arbeiten. Das Netzwerk ist global ausgerichtet und kann im Moment in 20 Sprachversionen und 230 Ländern genutzt werden. Bisher verzeichnet Global Brain 15.000 Nutzer täglich.