Es sei im Laufe der Debatte schon einiges erreicht worden, aber wesentliches sei noch nicht oder nur unbefriedigend geregelt, begründete der SVP-Sprecher die Opposition. Darunter falle, dass die Zuständigkeit für die Unterbringung der Asylbewerber bei der Regierung liege. Auch die Unterbringung nach Kategorien sei problematisch.
Streitpunkt bei der Fortsetzung der ersten Lesung war am Dienstag das Instrument des kantonalen Nutzungsplans, den die Regierung bei der Suche nach Grossunterkünften als Notnagel in der Hand halten will. Es könne nicht sein, dass die Gemeinden ausgehebelt werden, kritisierte Renate Gautschy (FDP), die Präsidentin der Aargauer Gemeindeammännervereinigung.
Asylbewerber werden im Kanton Aargau in Grossunterkünften untergebracht. (Symbolbild) /

Keine Grossunterkunft für Renitente
Die Gemeinden würden weiterhin angehört, versicherte die für das Asylwesen zuständige Regierungsrätin Susanne Hochuli (Grüne). Mit der Erwähnung des kantonalen Nutzungsplans habe man lediglich darauf hinweisen wollen, dass die Regierung einen Nutzungsplan auch ohne den Grossen Rat umsetzen könne.
Hochuli verteidigte zudem ihre Pläne, wonach die Asylbewerber nach Kategorien auf die einzelnen Grossunterkünfte verteilt werden sollen. Eine Grossunterkunft für renitente Asylbewerber müsse der Kanton aber nicht einrichten, denn er habe die Möglichkeit, diese in den entsprechenden Bundeszentren unterzubringen.
Trotz der Beteuerungen der Regierungsrätin, den Gemeinden die entsprechende Mitsprache einzuräumen, strich der Grosse Rat die explizite Erwähnung des kantonalen Nutzungsplans mit 72 zu 57 Stimmen aus der Vorlage. Belassen wurde, dass die Regierung ein Standortkonzept für die Grossunterkünfte ausarbeiten soll.