Bis 2018 sollen diese kostenpflichtigen elektronischen Dienste die Haupteinnahmequelle im Filmgeschäft werden und sogar die Einnahmen an den US-amerikanischen Kinokassen überflügeln.
Distributionsköder Kino
«Ich bezweifle sehr, dass Streaming-Dienste in den nächsten vier Jahren zu einer grösseren Einnahmequelle werden, als die Kinoauswertung von Filmen. Die Erstverwertung des Films im Kino wird nach wie vor nötig sein, um den Verkauf über andere Distributionswege zu ermöglichen», sagt Manfred Studnitzka, Geschäftsführer von film+grafik studios, im Gespräch mit pressetext. Und fügt an: «Längerfristig werden Streaming-Dienste wichtiger in der Verwertungskette, aber eine so rasche Entwicklung ist zweifelhaft.»
PwC prophezeit aber auch den Kinos keine schlechte Zukunft. Die Anzahl der verkauften Tickets soll in den kommenden fünf Jahren um 16 Prozent steigen. «Das ist nicht unrealistisch.
Der Umsatz von Netflix stieg im ersten Quartal 2014 um 24 Prozent. /


Das Zeigen eines Films schafft erst die Bekanntheit, die dieser braucht, um auch auf Streaming-Diensten zum Erfolg zu werden», weiss Studnitzka. «Bevor eine Umsatzzunahme bei Streaming-Diensten stattfindet, muss die Zunahme im Kino erfolgen.»
«Menschen gehen immer noch gerne ins Kino, besonders um Blockbuster zu sehen», stimmt Cindy McKenzie von PwC zu. Studnitzka fügt an: «Im Kino hat man einfach ein viel stärker wirkendes Erlebnis als zu Hause vor dem Fernseher. Das entsteht zum Beispiel durch die grosse Leinwand.»
Streaming muss nicht illegal sein
Der Umsatz von Netflix stieg im ersten Quartal 2014 um 24 Prozent. Dafür ist unter anderem die erfolgreiche Eigenproduktion «House of Cards» mitverantwortlich. «Dieses Beispiel zeigt, dass mittlerweile durch legalen Verkauf im Web immerhin soviel Geld verdient wird, dass selbst grosse, internationale Produktionen finanziert werden können», erklärt Studnitzka. Die Einnahmen der Filmstudios gehen also nicht durch illegales Streaming verloren, sondern verlagern sich nur auf andere Kanäle.