Die Feuerpause soll von 10.00 Uhr bis 15.00 Uhr Ortszeit (09.00 Uhr bis 14.00 Uhr MESZ) gelten. Am Dienstag war eine von Ägypten vermittelte Waffenruhe am Widerstand der Hamas gescheitert.
Die israelische Armee kündigte am Mittwochabend an, dass es während der fünf Stunden keine Angriffe auf Ziele im Gazastreifen geben werde. Sollten die Hamas "oder andere Terrororganisationen" dieses "humanitäre Fenster" aber ausnutzen, werde die Armee darauf reagieren.
Wenige Stunden später teilte dann auch ein Hamas-Sprecher mit, dass die Palästinenserorganisation ihre Raketenangriffe auf Israel für fünf Stunden einstellen werde.
Vorschlag der UNO
Die Feuerpause war unter anderem von der UNO vorgeschlagen worden. Der UNO-Koordinator für den Nahost-Friedensprozess, Robert Serry, sagte im israelischen Fernsehen, dass er die Armee um eine "humanitäre Pause" gebeten habe. So sollten die Menschen im Gazastreifen die Möglichkeit bekommen, sich im Spital behandeln zu lassen oder sich Lebensmittel zu besorgen.
Israel hatte bereits am Montag einer von Ägypten vermittelten Waffenruhe zugestimmt und seine Luftangriffe am Dienstag für mehrere Stunden eingestellt. Die Hamas lehnte den Vorschlag allerdings ab und feuerte weiter Raketen auf Israel ab. Dabei wurde erstmals ein israelischer Zivilist getötet.
Aus humanitären Gründen sollen die Waffen schweigen /


Regierungschef Benjamin Netanjahu kündigte darauf eine Ausweitung der Angriffe auf den Gazastreifen an.
Nach palästinensischen Angaben wurden allein am Mittwoch mindestens 23 Palästinenser durch israelische Angriffe getötet, darunter acht Kinder. Vier Kinder starben bei Angriffen auf den Strand von Gaza. Die israelische Armee kündigte eine Untersuchung des "tragischen" Vorfalls an. Nach ersten Erkenntnissen seien "Terroristen der Hamas" das eigentliche Ziel des Angriffs gewesen, erklärte das Militär.
Hamas-Vertreter in Ägypten
Unterdessen wurde in der ägyptischen Hauptstadt Kairo weiter um eine längerfristige Waffenruhe gerungen. Die Nummer Zwei der Hamas, Mussa Abu Marsuk, beriet sich am Mittwoch mit Vertretern der ägyptischen Regierung.
Nach Angaben von Assam al-Ahmad, einem ranghohen Mitglied der Palästinenserorganisationen Fatah, verlangte er Änderungen am ägyptischen Vermittlungsvorschlag, etwa eine Lockerung der Seeblockade des Gazastreifens.
US-Präsident Barack Obama stellte sich ausdrücklich hinter die ägyptischen Vermittlungsbemühungen. Die US-Regierung werde in den kommenden 24 Stunden engen Kontakt zu den Beteiligten halten und alle ihre "diplomatischen Ressourcen und Beziehungen nutzen", um die Bemühungen um eine Waffenruhe zu unterstützen, sagte er im Weissen Haus.
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel sagte nach dem EU-Gipfel in Brüssel, dass Israel bereits zu einer Waffenruhe bereit gewesen sei. "Hamas hat das jedoch abgelehnt", fügte die Kanzlerin hinzu. Nun scheine es vorerst auf eine "kurze Waffenruhe" hinauszulaufen, aber die müsse "natürlich auch genutzt werden".
Die EU-Staats- und Regierungschefs forderten bei ihrem Gipfeltreffen ein Ende der tödlichen Gewalt zwischen Israel und den Palästinensern. Beide Seiten müssten auf eine "Deeskalation der Lage" hinarbeiten und das "Leid der Zivilbevölkerungen" beenden.