Laut einer aktuellen Befragung können sich aktuell nur rund 20 Prozent vorstellen, ein Elektromobil zu kaufen. In Indien und China sind es dagegen rund 70 Prozent. Insgesamt sind die Autokäufer in den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) deutlich aufgeschlossener gegenüber alternativen Antrieben als die Verbraucher in den angestammten Automobilnationen Deutschland und USA. Dies zeigen die Ergebnisse einer Verbraucherbefragung der Managementberatung Horváth & Partners in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin, an der über 800 Autokäufer aus USA, Deutschland und den BRIC-Staaten teilnahmen.
Der Trend zeigt sich auch bei den aktuell genutzten Antrieben der Befragungsteilnehmer. Während hierzulande annähernd 100 Prozent konventionelle Antriebe (Benzin, Diesel, Gas) nutzen, machen bei den Teilnehmern aus den BRIC-Staaten alternative Antriebsarten bereits rund 10 bis 15 Prozent aus. «Besonders der Hybridantrieb hat an Bedeutung gewonnen und könnte sich als Brückentechnologie erweisen», kommentiert Studienleiter Prof. Dr. Sören Dressler. «Durch die Kombination von Elektro- und Verbrennungsmotor und aufgrund eines geringen Durchschnittsverbrauchs ermöglicht er lange Fahrreichweiten von zum Teil über 1000 Kilometern.
Lediglich 20 Prozent der Deutschen können sich vorstellen ein Elektromobil zu kaufen. (Symbolbild) /


Damit ist der Wunsch der Verbraucher nach Flexibilität, mit einem einzigen Fahrzeug sowohl Kurzstrecken als auch Langstrecken zurückzulegen, erfüllt.» Rund 54 Prozent der Befragten können sich schon heute vorstellen, ein Hybridauto zu kaufen.
Preis ist wichtigstes Kaufkriterium
Wichtigster Faktor innerhalb der Kaufentscheidung sind weltweit die Gesamtbetriebskosten des Fahrzeugs. Neun von zehn Autokäufern wählen ihr Fahrzeug hauptsächlich nach diesem Kriterium aus. Vor allem der Anschaffungspreis steht im Mittelpunkt. Die Nutzung einer ökologischen Antriebstechnologie wird dagegen als eher zweitrangig erachtet. Hieraus ergibt sich erneut ein Nachteil für Fahrzeuge mit neuen Antriebsarten. Denn diese liegen beim Kaufpreis weit über vergleichbaren Fahrzeugen mit konventionellen Verbrennungsmotoren. Einsparungen durch niedrigere Verbrauchs- und Betriebskosten gleichen diesen Nachteil erst nach vielen Jahren aus. «Damit scheiden Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeuge für viele Käufer aus», so Ralf Gaydoul, Partner und Leiter des Competence Centers Automotive bei Horváth & Partners.
Die Hybrid-Technologie jedoch kann erneut punkten. «Der Anschaffungspreis von modernen Plug-in-Hybridfahrzeugen liegt zum Beispiel beim VW Golf zwar rund 4.500 bis 5.500 Euro über dem der vergleichbaren Benzin- und Dieselmodelle. Aufgrund der geringen Verbrauchswerte ist aber eine Amortisierung nach akzeptabler Laufleistung möglich», so Gaydoul.