Der «Nebelspalter», seit über 135 Jahren innovativstes und investigativ führendes Publikationsorgan der Schweiz, wollte es genau wissen; oder, wie Chefredaktor Ratschiller twitterte: «Bevor wir uns mit den unausgegorenen Zahlen von Longchamp und seiner Gurkentruppe blamieren, stellen wir jetzt lieber selbst was Rechtes auf die Beine.»
Gesagt, getan: Der «Kassensturz» erhielt vom «Nebelspalter» den lukrativen Auftrag, in einer randomisierten, wissenschaftlich abgesicherten Doppelblind-Studie zu eruieren, welche Art von Abstimmung Ende November 2014 wo stattfindet und warum das Ergebnis wie ausfallen könnte. Oder eben auch nicht.
Das Studienkonzept
Damit dieser Test nicht so arg trocken daherkommt und die Ergebnisse auch für Primarschulabgänger ohne Lehrabschluss nachvollziehbar werden, wurde Ecopop mit Alcopop(s) korreliert. Vor der Befragung erhielt jede Testperson alters- und geschlechtsabhängig sechs bis neun Alcopops, nüchtern oral zügig einzunehmen. «Das greift und verbessert Compliance und Auskunftsbereitschaft signifikant», erklärte Testleiter Prof. Düsentrieb auf Nachfrage zu diesem recht speziellen Testaufbau. «Doppelblind-Studie» heisst in unserem Fall nicht nur, dass weder Auftraggeber noch Auftragnehmer wissen, was wie warum von wem untersucht wird, sondern auch, dass ausschliesslich Kriegsblinde mit ihren treuen vierbeinigen Begleitern (1 Blinder + 1 Hund = 2 = «doppelt») befragt werden. Übrigens werden solche Studien auch in Entwicklungsländern - zu «Entwicklungshilfe» im Sinne von Ecopop, siehe nebenstehend «Familienplanung» - wie z. B. auf dem indischen Subkontinent durchgeführt.
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Aus Kostengründen verwendet man dort allerdings keine qualitativ akzeptablen Alcopops in unserem Sinne, sondern Methylalkohol; dadurch erhält «Doppelblind-Studie» in Indien wieder seinen ursprünglichen Sinn.
Die Resultate
Rein prozentual kann Ecopop schon mal ansatzweise nicht mit Alcopop(s) mithalten: Beträgt der Alkoholgehalt von spirituosenhaltigen Alcopops im Durchschnitt zwischen erfreulichen 5,0 und 6,0 Volumenprozent, so gibt sich Ecopop gemäss eigener Aussage mit mickrigen 0,2 % zufrieden. Allerdings ist hierbei zu berücksichtigen, dass sich die 0,2 % auf einen jährlichen Zuwachs beziehen. Wohingegen man mit den 5 bis 6 Prozent bei Alcopops auf täglichem Level recht angenehm besoffen bleiben kann; immer vorausgesetzt, man bringt die Konsequenz auf, eine regelmässige Alkoholzufuhr in ausreichender Höhe langfristig aufrechtzuerhalten. Hier war also eine hohe Selbstdisziplin gefragt, und faule Ausreden wie: «Meine Frau sieht es gar nicht gern, wenn ich mir schon morgens um 7 die ersten Kurzen in die hohle Birne kippe»; «mein Chef wünscht nicht, dass ich Kunden mit einer Alkoholfahne begrüsse» und ähnlich Fadenscheiniges führten zum Ausschluss aus der Testgruppe brauchbarer Probanden.
Noch mehr Neger?
Ein wichtiger Aspekt von Ecopop beinhaltet «Familienplanung für Unterentwickelte». Es wird davon ausgegangen, dass nach Aufklärung jährlich rund vier Millionen ungewollte Schwangerschaften vermieden werden könnten. Weibliche Probanden, denen wir dies vorlegten, erklärten, sie hätten nach zwei eigenen Schwangerschaften «genug vom Hormonterror», sodass sie keine Lust verspürten, weitere 3'999'998 Mal schwanger zu werden. Ausserdem möchten sie nicht öffentlich zur «eher persönlichen Frage» Stellung nehmen, ob sie selbst «ungewollt mit einem Neger...»
Fazit
Die genauen Ergebnisse der Studie sind unserer Leserschaft wegen ihrer wissenschaftlichen Kompliziertheit unzumutbar. Diesbezüglich verweisen wir auf die TV-Berichterstattung am 30. November. Worum es der Ecopop-Initiative eigentlich gehen könnte, formulierte einer der Studienteilnehmer, der nach einem aufreibenden Testtag auf der Suche nach seinem fahrbaren Untersatz in Richtung Parkplatz davontorkelte, ungewollt in seiner herzzerreissenden Wehklage: «Die Drecks-Polacken haben meinen Mercedes geklaut! Die Drecks-Polacken haben meinen Mercedes geklaut!»