Auf einer integrierten Karte können Frauen, die für angemeldete Männer zunächst völlig unsichtbar sind, sogar Wohnorte einsehen.
Viele Frauen freuen sich über die Chance, online bei der Partnerwahl Dominanz zu zeigen, ohne ständig Spam zu erhalten. Doch ob sich wirklich viele Männer mit der untergeordneten Rolle anfreunden können, ist fraglich. Dennoch erfreut sich die Partnersuche im Internet mittlerweile grosser Beliebtheit. «Online flirten bietet für Nutzerinnen ein vergleichsweise hohes Ausmass an Schutz und Kontrolle», sagt Regina Harringer vom Institut für Partnerschaftsberatung in Wien.
Asymmetrie von Bedeutung
Antidate vertritt eine moderne Form des Datings, in der Frauen beim Aussuchen der Flirt-Partner die Oberhand haben. Neu ist, dass weibliche Nutzer die Profile aller Männer einsehen können, während alle männlichen Flirtwilligen keine Ahnung von der Existenz angemeldeter Frauen haben. Erst wenn Sie von einer Frau selbst angeschrieben werden, ist sie für denjenigen nicht mehr verborgen.
In Antidate gibt es eine Landkarte, die ausschliesslich für die Nutzerinnen einsehbar ist.
Frauen haben die Oberhand beim Daten: Nie mehr Spam ätzender Männer im Postfach. /

Nur Frauen agieren in der neuen Dating-App, Männer reagieren. /


Auf dieser sind die Wohnorte der Männer eingetragen, sodass auch die Entfernung zum möglichen Flirtpartner in die Entscheidung über eine Kontaktaufnahme einbezogen werden kann. «Wir wussten, dass Frauen ihren Wohnort nicht sehr gerne auf einer offenen Karte anzeigen lassen würden. Also hatten wir die Idee, hier nach einem asymmetrischen Prinzip vorzugehen», erklärt Antidate-Mitbegründer Mo Saha.
Gegen Spam-Nachrichten
Die Idee für die Systematik hinter der Applikation entstand zunächst unter der Berücksichtigung vieler Problemfaktoren anderer Dating-Portale. Männer wollen mittlerweile nicht immer diejenigen sein, die den ersten Schritt machen und eine Frau anschreiben. Im Gegensatz dazu erhalten weibliche Nutzer sehr oft Spam-Nachrichten mit zweideutigen Angeboten. Um diesen wechselseitigen Problemen aus dem Weg zu gehen, entschieden sich die Entwickler für eine Verzerrung der Geschlechterrollen.
Antidate ist derzeit nicht kostenlos erhältlich, sondern für 0,69 Pfund (etwa 1,04 Fr,) im App-Store zu erwerben. Die Nutzer müssen darüber hinaus auch über einen Instagram-Account verfügen. «Wir entschieden uns, auf Instagram zurückzugreifen, weil wir ein junges, sozial-aktives Publikum, das auch angemessene Profile errichtet, erreichen wollen», fügt Mo Saha abschliessend an.