Dies sagte der «Charlie Hebdo»-Chefredakteur Gérard Biard der Nachrichtenagentur AFP. Die türkische Ausgabe sei «die wichtigste» überhaupt.
Ein Journalist von «Cumhuriyet» sagte jedoch, es werde nur ein Teil der Ausgabe veröffentlicht werden. Nach langer Diskussion habe sich die Leitung der Zeitung entschieden, nicht die ganze Ausgabe, sondern nur vier Seiten der Zeitschrift auf Türkisch zu drucken.
Die erste Ausgabe von «Charlie Hebdo» nach dem blutigen Anschlag auf ihre Redaktion in der vergangenen Woche erscheint mit der Karikatur eines weinenden Propheten Mohammed auf dem Titel.
Die Zeitschrift hatte in den vergangenen Jahren immer wieder Mohammed-Karikaturen veröffentlicht und damit den Zorn der Islamisten auf sich gezogen. (Symbolbild) /


Er hält unter der Überschrift «Alles ist vergeben» ein Schild mit der Aufschrift «Je suis Charlie» in den Händen.
Kritik an Karikatur
Die islamische Al-Ashar-Universität kritisierte die Karikatur scharf. Die Veröffentlichung der Zeichnung werde «den Hass schüren». Die Karikatur diene «nicht der friedlichen Koexistenz der Volksgruppen und behindere die Integration der Muslime in den europäischen und westlichen Gesellschaften», erklärte die höchste Autorität des sunnitischen Islam am Dienstag.
Ihr Vertreter Abbas Schoman sagte, es handle sich um eine «echte Provokation für die Gefühle der Muslime».
Zorn der Islamisten auf sich gezogen
Die Zeitschrift hatte in den vergangenen Jahren immer wieder Mohammed-Karikaturen veröffentlicht und damit den Zorn der Islamisten auf sich gezogen. Auch in der Türkei stiessen die Zeichnungen bei der islamisch-konservativen Regierung auf Kritik.
Der oberste islamische Geistliche der Türkei, Mehmet Görmez, verurteilte vergangene Woche den Anschlag auf «Charlie Hebdo», sprach sich aber gleichzeitig gegen die Verunglimpfung der islamischen Werte «im Namen der Meinungsfreiheit» aus.
Die meisten türkischen Zeitungen beschrieben am Dienstag die Titelseite der neuen Ausgabe von «Charlie Hebdo», doch bildete sie keine ab. «Cumhuriyet» steht der kemalistischen Opposition nahe und gehört zu den schärfsten Kritikern der islamisch-konservativen Regierung.