Eine Handvoll prorussischer Demonstranten haben sich heute Abend vor der Universität Zürich an der Rämistrasse versammelt. Sie hielten Transparente hoch mit Parolen wie «Der Donbass hat Recht auf Selbstbestimmung» oder «Frieden!, Freiheit!, Anerkennung!» und demonstrierten damit gegen die Rede des ukrainischen Staatspräsidenten Petro Poroschenko.
Das Aktionskomitee «Uni von unten» wirft Poroschenko Kriegshetzerei vor. Poroschenko befindet sich auf dem Weg zum Wirtschaftsforum WEF in Davos und hielt am Abend auf Einladung des Europainstituts an der Universität Zürich einen einstündigen öffentlichen Vortrag in englischer Sprache. Die Eröffnungsrede übernahm Bundesrat Didier Burkhalter, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten.
Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort. Die Stimmung blieb jedoch friedlich.
Die Rede des ukrainischen Präsidenten Poroschenko sties auf Widerstand. /


Insgesamt seien schätzungsweise 20 bis 30 Demonstranten anwesend gewesen. Beim unteren Eingang der Uni herrschte ein Grossandrang von Zuhörern, die den Vortrag von Poroschenko besuchen wollten. Viele von ihnen trugen ukrainische Fahnen.
Das Sicherheitsdispositiv war gross: Die Zuhörer mussten ähnlich wie im Flughafen eine Sicherheitsschleuse passieren. In einem Aufruf auf der Onlineplattform Indymedia hatten Linksautonome im Vorfeld den Krieg im Osten der Ukraine als Kampfplatz imperialistischer Auseinandersetzungen zwischen West und Ost bezeichnet. «Kapitalismus bedeutet Krieg und Ausbeutung und wir rufen dazu auf, Poroschenko von der Uni Zürich zu vertreiben!», hiess es in einem Aufruf auf einer einschlägigen Website.