Ihr Drogist weiss alles. Er erklärt Ihnen auch ganz plausibel, dass Sie im Grunde nur darum noch am Leben sind, weil Sie bei ihm dieses und jenes Mittelchen eingekauft haben. In diesem Beruf retten Sie mehr Menschen als David Hasselhoff in der TV-Serie «Baywatch» (lustigerweise wurden nur hübsche Frauen gerettet und weniger hübsche vom Hai gefressen). Inzwischen weiss man, dass die meisten Präparate hauptsächlich einen sehr teuren Urin bewirken, sodass man sein Geld ohne Bedenken für sinnvollere Dinge ausgeben kann. Zum Beispiel für ein Pay-TV-Abo. Oder für Zigaretten. Und wenn Ihnen - was heute offenbar als sehr höflich gilt - jemand in der S-Bahn direkt ins Gesicht hustet, dann nutzt selbst das beste Präparat nichts. Ich habe übrigens noch niemals einen Drogisten zugfahren sehen.
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Dennoch wird fleissig verkauft und konsumiert. Vitaminriegel gegen Grippe, Vitaminkapseln für strahlende Haut und einen Vitaminknochen für Fifi, damit auch dessen Näschen nicht trieft, wenn er es in ... na gut. In Schulen wird zuweilen Vitamin auch mit Ritalin verwechselt. Die Industrie boomt. Über den neuen Vitamindrink, der unsterblich macht, hat sich übrigens noch niemand beschwert.
Daher macht es durchaus Sinn, etwas kritischer zu sein und auf natürliche Mittel zurückzugreifen, um die Abwehrkräfte zu stärken und den Körper gesund zu halten. Mein Tipp: Jeden Morgen ein Glas Gin Tonic und Sie sind fit für den Tag. Gin ist schliesslich aus Wacholder. Bleiben Sie gesund!