Jeannine Bühler / Quelle: news.ch / Samstag, 7. Februar 2015 / 23:07 h
Der Dalai Lama liess es sich jedoch nicht nehmen, seinen Übersetzer manchmal zu umgehen und seine Anmerkungen zum Text direkt in englischer Sprache zu machen, wenn er etwas für schwer erklärbar hielt.
Seine erläuterten Texte sind nicht leicht verständlich. Es bedarf Konzentration und Vorkenntnisse über den tibetischen Buddhismus . Die Veranstaltung richtete sich damit vor allem an die Exiltibeter in der Schweiz, die nur selten Gelegenheit haben, ihr religiöses Oberhaupt für spirituelle Anlässe zu treffen. Weit über die Hälfte der 7600 Zuhörer waren Tibeter. Mehrere Hundert haben vor der Halle die Anwesenheit des geistlichen Oberhaupts mit Tanz und Gesang gefeiert.
Wichtige klassische Texte
Zwei wichtige Texte wurden behandelt. Zum einen der klassische Textkommentar zum «Bodhicitta Vivarana» des berühmten indischen Meisters Nagarjuna, der im 7.
Dalai Lama - Buddhistische Unterweisungen in der Jakobshalle /


Jh. geschrieben wurde. In diesem grundlegenden Werk des Mahayana-Buddhismus wird in argumentativer Weise erklärt, wie Mitgefühl und Einsicht in allen Menschen angelegt sind und entfaltet werden können.
Zum anderen das Werk «Geistesschulung in Acht Versen» des frühen tibetischen Meisters Langri Thangpa (11.-12. Jh.). In kurzer und prägnanter Weise erklärt er jene Lebenspraxis, die auf einer mitfühlenden, selbstlosen Haltung basiert.
Altruistisches Handeln
Danach folgte der Vortrag des charismatischen Mönchs und früheren Molekularbiologen Matthieu Ricard, der in einem Kloster in Nepal lebt. Das Thema war «Mehr Selbstlosigkeit in unserer Gesellschaft» und plädierte für eine altruistischere Haltung gegenüber Mensch und Natur.
Den farbigen Abschluss des Abends bildete «Dances from the Roof of the World». Eine Aufführung der Folkloregruppe der Tibeter Gemeinschaft in der Schweiz und Liechtenstein, die schon seit beeindruckenden 48 Jahren besteht.