Kepler-425b ist 1400 Lichtjahre entfernt und kann als Doppelgänger der Erde durchgehen. Die Übereinstimmungen sind verblüffend, auch wenn die Kohlendioxid- und Methan-Konzentrationen in der Atmosphäre deutlich höher als bei uns sind. Der Planet ist zu grossen Teilen von Wasser bedeckt, vermutet wird, dass es an den Polkappen vor einiger Zeit auch noch in gefrorener Form (umgangssprachlich: Eis) existiert hat.
Die eigentliche Sensation aber ist, dass die NASA erstmals stichhaltige Hinweise auf Leben gefunden hat. «Wir vermuten sogar zig Millionen von verschiedenen Arten, allerdings wird der ganze Planet von einer einzigen Spezies dominiert.»
Rätselhaftes Brandopfer?
Nach allem, was man bisher weiss, sei diese Art aber noch sehr archaisch organisiert.
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«Allein im kurzen Beobachtungszeitraum seit der Entdeckung des Planeten habe das mächtigste Prozent dieser Spezies, das alles zu kontrollieren scheint, seine Macht über die anderen massiv weiter ausgebaut.» Der NASA-Sprecher merkt allerdings an, dass es zunehmend schwierig geworden sei, die Oberfläche des Planeten zu beobachten, da die erwähnte Spezies offensichtlich kurz vor dem Erreichen des Ziels sei, alle fossilen Energien in die Atmosphäre zu verfeuern. «Über die Gründe für dieses Ritual können wir nur spekulieren.»
Unverständlich ist den Forschern auch die total irrationale Verteilung der erwähnten dominanten Spezies über den Planeten, die wenig Zusammenhang mit lebensfreundlichen oder lebensfeindlichen Zonen auf dem Planeten erkennen lässt. Gerätselt wird insbesondere über eine Beobachtung, welche die Astronomen auf einer auffällig stiefelförmigen Halbinsel gemacht haben. Obwohl diese Gegend offensichtlich wirtschaftlich nicht besonders ertragreich ist, würden täglich Hunderttausende Mitglieder dieser Art von Süden her über ein Meer auf diese Halbinsel gelangen, dort aber von reicheren Stämmen nördlich der Halbinsel daran gehindert, die Region in Richtung des restlichen Kontinents zu verlassen.
Für die NASA ist klar: Kepler-425b ist faszinierend. Durchs Internet geistert bereits die Hypothese, der Exoplanet sei gewissermassen der Blick auf unsere eigene Erde in einigen Jahren oder Jahrzehnten. «Dafür müssten», winkt der NASA-Sprecher schmunzelnd ab, «wir erst einmal einen Hinweis darauf haben, dass eine der Lebensformen dort intelligent ist.»