Konferenzleiter Laurent Fabius blieb auch am Donnerstag zuversichtlich. Er werde am Nachmittag einen neuen Text vorlegen, in dem alle Einwände berücksichtigt werden. Er hoffe weiterhin, dass die Verhandlungen am Freitag abgeschlossen werden könnten, sagte er vor den Medien in Paris.
Die Unterhändler der 195 Länder berieten über den am Mittwochnachmittag vorgelegten Entwurf bis Donnerstag früh. Für die Schweiz ist seit Donnerstag auch wieder Bundesrätin Doris Leuthard bei den Verhandlungen dabei.
Die letzte Verhandlungsrunde sei um 5.20 Uhr zu Ende gegangen, wusste die französische Nichtregierungsorganisation (NGO) Fondation Nicolas Hulot zu berichten.
Die Verhandlungen für ein globales Klima-Abkommen sind noch in vollem Gange. /


Sowohl die Stiftung von François Hollandes Sondergesandten wie auch andere NGO kritisierten am vorliegenden Text, dass die Zeit bis 2020 nicht geregelt sei. Insbesondere die Überprüfung und Verschärfung der nationalen Klimaziele wie auch die Zahlungen in Anpassungsmassnahmen für die ärmeren Länder.
Ein Abkommen und ein Entscheid
Alles, was in den vier Jahren bis Inkrafttreten eines Paris-Abkommens gemacht werden sollte, wäre Teil des sogenannten Konferenz-Entscheids, der weniger bindend sein wird als das zu ratifizierende Abkommen, wie Matthieu Orphelin von der Fondation Nicolas Hulot vor den Medien erläuterte.
In einem gemeinsamen Auftritt vor den Medien in Paris riefen am Donnerstag sieben internationale Umwelt- und Entwicklungsorganisationen die Staaten auf, ein gerechtes und faires Abkommen auszuarbeiten. Die politischen Führer müssten den Erwartungen der Welt gerecht werden, sagte Helen Szoke von Oxfam.
Die NGO forderten neben klaren Regeln für die Zeit bis 2020 auch einen Horizont für den Ausstieg aus der fossilen Energie, ein klares Fernziel für die höchstens zu erreichende Erderwärmung, eine grosse technische und finanzielle Unterstützung an die Entwicklungsländer und ein möglichst frühes Datum für die erstmalige Revision der Klimaziele. «Stoppt den Polit-Poker mit der Zukunft unserer Kinder», sagte Kumi Naidoo von Greenpeace.