"Lasst uns das Jahr 2016 mit dem aufregenden Geräusch unserer ersten Wasserstoffbombenexplosion beginnen, damit die ganze Welt aufschauen wird zu unserer sozialistischen, atomar bewaffneten Republik und der grossartigen Arbeiterpartei Koreas", heisst es in einer handschriftlichen Botschaft neben seiner Unterschrift.
Das Staatsfernsehen zeigte auch noch einen zweiten Befehl vom 3. Januar, mit dem Kim Jong Un endgültig grünes Licht für den Atomtest am Mittwoch gab - zwei Tage vor seinem Geburtstag.
Kim Jong Un war nach dem Tod seines Vaters Kim Jong Il 2011 an die Macht gekommen. Unter seiner Aufsicht unternahm Nordkorea im Februar 2013 seinen dritten Atomtest. Im Dezember deutete der junge Machthaber dann erstmals an, dass sein Land eine Wasserstoffbombe besitze.
Nordkorea sei "ein mächtiger Atomstaat, der bereit ist, eine selbstständige Atombombe und eine Wasserstoffbombe zu zünden, um seine Souveränität zu verteidigen", sagte er laut der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA. Seine Aussage wurde von internationalen Experten aber mit Skepsis aufgenommen.
Sollten die Angaben Nordkoreas stimmen, hätte die Atomwaffenentwicklung des Landes eine neue Dimension erreicht. Zwischen 2006 und 2013 hatte Nordkorea drei herkömmliche Atomtests unternommen, auf die der UNO-Sicherheitsrat jeweils mit neuen Strafmassnahmen reagiert hatte.
Atombomben werden mit Plutonium oder Uran hergestellt.
Nordkorea sei nun «eine Atommacht, die ebenfalls eine Wasserstoffbombe» habe. /


Bei einer Wasserstoffbombe verschmelzen unter anderem Deuterium und Tritium, schwere Isotope des Wasserstoffs, zu Helium. Ihre Sprengkraft ist um ein Vielfaches höher als die einer Atombombe.
Scharfe Kritik aus Japan und Südkorea
Ein leichtes Erdbeben in der Nähe des nordkoreanischen Atomtestgeländes in Kilju im Nordosten hatte in der Region sofort Spekulationen um einen neuen Atomtest durch das weithin isolierte Nordkorea ausgelöst. Japan und Südkorea verurteilten den Test aufs Schärfste.
Die südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye rief ein Treffen des Nationalen Sicherheitsrats ein. Nordkoreas Atomtest sei eine Provokation und eine klare Verletzung von UNO-Resolutionen, wurde Vizeaussenminister Lim Sung Nam von Yonhap zitiert.
In Japan sagte Ministerpräsident Shinzo Abe: «Das ist eine ernste Bedrohung für die Sicherheit unseres Landes». Der Atomtest sei absolut nicht hinnehmbar. Dem kommunistischen Regime in Pjöngjang droht nun eine weitere Verschärfung der internationalen Sanktionen.
Zwischen dem kommunistischen Nordkorea und dem demokratischen Südkorea herrscht seit Jahrzehnten formell noch Kriegszustand. Ende November hatten beide Länder erklärt, einen neuen Anlauf zur Entspannung nehmen zu wollen.