Wie genau das Verfahren funktioniert, ist unklar. Fest steht aber, dass die Experten auf Inhalte zugreifen konnten, die mit dem als besonders sicher beworbenen PGP-Verschlüsselungs-Tool geschützt waren.
Keine Details zu Vorgehen
«Wir sind in der Lage, an verschlüsselte Daten von BlackBerry-PGP-Geräten heranzukommen», zitiert die Hightech-Seite «Motherboard» den NFI-Sprecher Tuscha Essed. Details, wie die Behörde die Verschlüsselung knacken konnte, werden aber nicht verraten.
Das Nederlands Forensic Institute gibt zu, Nachrichten von Blackberrys auslesen zu können. /


Bekannt ist nur, dass das NFI seine forensische Beweissuche auf den betroffenen Handys auch durchführen kann, ohne physischen Zugang zum Gerät zu haben. Der Bericht geht deshalb von der Verwendung einer Forensik-Software aus, die zum Einsatz gekommen sein soll.
Bei BlackBerry selbst sieht man die aktuelle Meldung eher pragmatisch: «Wir sind zuversichtlich, dass BlackBerry die weltweit sicherste Kommunikationsplattform für Regierungs-, Militär- Unternehmenskunden darstellt», heisst es sporadisch in einer ersten Reaktion. Da zum genauen Vorgehen des NFI keine Details vorliegen würden, könne man diese Behauptung auch nicht kommentieren, so BlackBerry weiter.
Software stark nachgefragt
Interessant ist, dass der niederländische Blog «Misdaadnieuws» schon im Dezember 2015 angeblich als geheim eingestufte Unterlagen veröffentlichte, die belegen sollen, dass das NFI ein Entschlüsselungs-Tool eines israelischen Anbieters für seine Ermittlungen einsetzt. Derartige Software ist bei Vollzugsbehörden immer gefragter, weil Unternehmen seit dem NSA-Skandal dazu übergegangen sind, sowohl ihre firmeninternen als auch ihre Kundendaten zu verschlüsseln.
Den Behörden ist diese Praxis ein Dorn im Auge. Sie sehen dadurch die Möglichkeiten zur Überwachung von Terroristen, Kidnappern und anderen Kriminellen empfindlich eingeschränkt und suchen verstärkt nach Möglichkeiten, die Verschlüsselungstechnologien zu umgehen.