fest / Quelle: pd / Montag, 20. Februar 2023 / 19:10 h
Nach einem Rückgang der Werbeeinnahmen experimentiert der Facebook-Konzern Meta mit einem Abo-Geschäftsmodell. Die Idee ist, dass Facebook- und Instagram-Nutzer für eine monatliche Gebühr verifizierte Accounts mit Bestätigung durch Vorlage von Passdokumenten erhalten können. Neben dem üblichen Häkchen, einem blauen Abzeichen für einen verifizierten Account, sollen zum Service auch direkter Zugang zur Kundenbetreuung sowie Schutz vor Nachahmer-Profilen gehören.
Das Abo namens «Meta Verified» wird zunächst in Australien und Neuseeland eingeführt und soll bald in weiteren Ländern verfügbar sein. Die Kosten betragen 11,99 Dollar für Web-Buchungen und 14,99 Dollar für Käufe auf dem iPhone. Der höhere Preis auf dem iPhone ist auf die Gebühr von Apple zurückzuführen, die ursprünglich 30 Prozent für Abonnements verlangten, die auf dem iPhone abgeschlossen wurden. Nur Nutzer, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, dürfen den Dienst abonnieren. Firmen haben zu Beginn keinen Zugang dazu.
Abo zur Kostendeckung
Laut Mark Zuckerberg, dem Gründer und CEO von Meta, verursacht die Überprüfung der persönlichen Ausweise und die direkte Kundenbetreuung für Millionen oder Milliarden von Nutzern erhebliche Kosten, die durch die Abo-Gebühren gedeckt werden sollen. Facebook hat zuletzt zwei Milliarden täglich aktive Nutzer gezählt.
Das Abo namens «Meta Verified» wird zunächst in Australien und Neuseeland eingeführt und soll bald in weiteren Ländern verfügbar sein. /


Der verbesserte Support kann auch effektiver gegen nachahmende Profile vorgehen und die Qualität des Supports bei steigender Nachfrage skalieren.
Ausserdem soll das kostenpflichtige Abo neben dem blauen Abzeichen auch eine erhöhte Sichtbarkeit und Reichweite bieten. Beiträge werden in bestimmten Bereichen der Plattform wie der Suche, in Kommentaren und Empfehlungen prominenter dargestellt. Dies könnte für Content-Creator nützlich sein, die mit ihren digitalen Inhalten Geld verdienen.
Umsatz von Meta gesunken
Der Umsatz von Meta ist im letzten Quartal um vier Prozent gesunken. Neben der allgemeinen Abkühlung des Online-Werbemarktes machen Facebook und Instagram auch weiterhin Apples Massnahmen zum Schutz der Privatsphäre auf dem iPhone zu schaffen. App-Entwickler müssen Nutzer ausdrücklich um Erlaubnis fragen, wenn sie zur Personalisierung der Werbung ihr Verhalten quer über verschiedene Anwendungen und Dienste nachverfolgen wollen. Da viele dies ablehnen, geraten Online-Werbemodelle durcheinander, was Facebook & Co angeblich Milliarden kostet.
Auch Twitter hofft unter dem neuen Besitzer Elon Musk stärker auf Abo-Erlöse zu setzen. Neben einem blauen Häkchen im Profil, das früher nur mit einer persönlichen Verifikation vergeben wurde, bekommen zahlende Nutzer aktuell die Möglichkeit, längere Videos zu veröffentlichen. Als weiterer Vorteil ist für die Zukunft angekündigt, dass Tweets von Abo-Kunden prominenter platziert werden. Zudem sollen sie nur halb so viel Werbung zu sehen bekommen.
Twitter Blue, mit dem die Echtheit des Nutzerkontos verifiziert wird, kostet zwischen acht und elf Dollar pro Monat.