Die
Generation Z, die zwischen 1997 und 2012 Geborenen, steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Globale Krisen wie die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine und der Klimawandel haben ihre Spuren hinterlassen und prägen ihre Lebenswirklichkeit. Eine
aktuelle Studie untersucht die Lebenswirklichkeit, die politischen Präferenzen und die Erwartungshaltungen der 16- bis 24-Jährigen in Deutschland. Die Ergebnisse zeichnen ein differenziertes Bild einer Generation, die zwischen Anpassung und dem Wunsch nach Veränderung steht.
Krisen und ihre Auswirkungen
Die Studie zeigt, dass die Generation Z durch die multiplen Krisen der letzten Jahre ein Gefühl der Hilflosigkeit und Verlorenheit empfindet. Die einst als selbstverständlich erlebte Stabilität und Sicherheit ist brüchig geworden. Stattdessen dominieren Sorgen über die Zukunft: die mangelnde Altersversorgung, fehlender bezahlbarer Wohnraum, die Inflation, die Polarisierung der Gesellschaft, Kriegsangst, die Bildungsmisere, marode Infrastruktur und der Klimawandel.
Diese Sorgen führen zu einer «gestauten Ausdrucksbildung». Die jungen Menschen ziehen sich zurück, sowohl in die Echokammern der sozialen
Medien als auch in die Privatsphäre. Sie passen sich an, um nicht aufzufallen und Konflikten aus dem Weg zu gehen.
Politische Orientierung und Präferenzen
Die politische Landschaft spiegelt die Unsicherheit und den Wunsch nach Stabilität der Generation Z wider. Konservative Parteien, die einfache Lösungen und eine klare Richtung versprechen, gewinnen an Zuspruch. Die Sehnsucht nach einer «Wohlfühl-Normalität» wie in der Ära Merkel ist ebenso präsent wie der Wunsch nach einem starken Durchgreifen, verkörpert durch Politiker wie Boris Pistorius.
Die Studie zeigt auch, dass die AfD bei der Generation Z an Zustimmung gewinnt. Dies liegt vor allem an der authentischen und direkten Ansprache der Partei.
Die Generation Z sehnt sich nach Stabilität, Wohlstand, Gemeinschaft und einer klaren Führung. /


Die AfD spricht Themen an, die die jungen Menschen zwar beschäftigen, aber aus Angst vor Repressionen nicht öffentlich äussern.
Sehnsüchte und Erwartungen
Die Generation Z sehnt sich nach Stabilität, Wohlstand, Gemeinschaft und einer klaren Führung. Sie möchte an grossen Entwürfen und Zukunftsvisionen teilhaben und sucht nach Bestätigung und Anerkennung.
Empfehlungen für die Politik
Die Studie gibt der Politik konkrete Handlungsempfehlungen, um den Bedürfnissen der Generation Z gerecht zu werden:
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Realistische Perspektiven: Die Politik muss realistische Perspektiven für Stabilität und Wohlstand aufzeigen. Dazu gehört die Fokussierung auf Themen wie Wohnungsbau, Migration, Rente und Wirtschaftsförderung.
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Entschlossenheit: Die Politik muss Entschlossenheit demonstrieren und für ein starkes Deutschland in Europa eintreten. Dazu gehört auch eine klare Haltung in der Migrationspolitik.
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Zukunftsvision: Die Politik muss eine mitreissende Zukunftsvision entwickeln, die von der Generation Z als bereichernd und nicht als einschränkend empfunden wird.
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Gemeinschaft: Die Politik sollte die Bedeutung des Einzelnen und seiner Mitarbeit für eine gute Zukunft betonen und den Wert einer harmonischen Gemeinschaft hervorheben.
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Kommunikation: Die Politik muss lernen, mit der Generation Z auf Augenhöhe zu kommunizieren. Dazu gehört der Verzicht auf eine zu spalterische Rhetorik und die Nutzung von Social-Media-Kanälen.
Fazit
Die Generation Z ist eine Generation im Wandel. Geprägt von Krisen und Unsicherheit, sehnt sie sich nach Stabilität, Gemeinschaft und einer klaren Richtung. Die Politik und die Gesellschaft müssen lernen, auf ihre Bedürfnisse einzugehen und ihnen realistische Perspektiven für die Zukunft zu bieten. Nur so kann es gelingen, diese Generation für die Gestaltung der Zukunft zu gewinnen.
Die Studie wurde vom rheingold Institut im Auftrag des Verbands der Chemischen Industrie e.V. (VCI) durchgeführt
und basiert auf qualitativen und quantitativen Analysen. Für die qualitative Studie wurden 64 Personen im Alter von 16 bis 24 Jahren befragt. Die quantitative Studie umfasste 1.233 Teilnehmer im Alter von 16 bis 24 Jahren. Durchführung der Studie: 2024.
«GenZ 2024 - Generation Überdruck» Studie auf 18 Seiten komprimiert, Herausgeber VCI (PDF, 3 MB)