Berlin - Im deutschen Kanzleramt ist die Explosion eines Sprengsatzes verhindert worden. Das brisante Päckchen war an Kanzlerin Merkel adressiert. Spezialisten machten die Sendung unschädlich. Ein Zusammenhang mit Briefbomben in Athen erscheint möglich.
Das explosive, an Kanzlerin Angela Merkel persönlich adressierte Paket kam nach Angaben der Bundesregierung aus Griechenland. Dort hält eine Briefbombenserie mutmasslich von Linksextremisten seit Tagen das Land in Atem.
Gleiche Bauart und Aussehen wie in Athen
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) sagte am Dienstag, beim Paket im Kanzleramt handele es sich um eine sprengfähige Vorrichtung gleicher Bauart und gleichen Aussehens wie bei einer Sendung an die Schweizer Botschaft in Athen.
Das Berliner Paket sei vor zwei Tagen per Luftpost von Griechenland nach Deutschland gesendet worden.
Merkel war zum Zeitpunkt des Alarms in Belgien. /
De Maizière wies auf die Festnahme zweier Verdächtiger in Griechenland hin. Spezialisten des Berliner Landeskriminalamts zerschossen das Päckchen mit einer Wasserkanone.
Merkel in Belgien
Merkel war am Dienstag zum Zeitpunkt des Alarms in Belgien. Das angeblich mit Schwarzpulver gefüllte Päckchen ging gegen 13.00 Uhr im Kanzleramt ein. Die Postsendung sei auffällig gewesen, sagte ein Regierungssprecher. Als Absender war das griechische Wirtschaftsministerium angegeben. Verletzt wurde niemand.
Das Päckchen war nicht in die Poststelle gelangt, sondern in dem Postüberprüfungsraum ausserhalb des Zentralgebäudes aufgefallen. Der «Tagesspiegel» zitierte Sicherheitskreise mit dem Satz: «Das Ding sah so aus, dass jemand ein Zeichen setzen wollte.» Das Bundeskanzleramt wurde nicht evakuiert oder abgesperrt.