Die Produktion von Nahrungsmitteln verursacht weltweit bis zu einem Viertel der Treibhausgas-Emissionen. Änderungen der Ernährungsgewohnheiten haben deshalb grosse Auswirkungen auf das Klima. Würde Europa etwa Rindfleisch durch Hühnerfleisch ersetzen, so verursacht das 90 Prozent weniger Emissionen, bei Bohnen sogar 99 Prozent. Zurückhaltung bei Fleisch, Milch würde jedoch auch zusätzliche Landflächen freimachen, die für Biotreibstoffe genutzt werden könnten.
Zur Umsetzung schlagen die Forscher um Kristina Mohlin die Besteuerung tierischer Produkte in der Höhe von 60 Euro pro Tonne CO2-Äquivalente vor. Am meisten betroffen davon würde Rindfleisch sein, da das Methan im Kuhmagen besonders viele Emissionen verursacht. Durch eine derartige Steuer würde der Rindfleischkonsum laut Berechnungen um 15 Prozent sinken. Auch die UN-Ernährungsorganisation FAO glaubt mittlerweile, dass Rindfleisch künftig erheblich teurer wird.
Künftig soll auch auf Fleisch eine Klimasteuer entrichtet werden. /


Sie bezeichnet es sogar als «Kaviar der Zukunft».
Einbindung in Klimastrategie steht an
«Eine Steuer auf Fleisch oder Milch gibt es bisher noch nicht, tierische Produkte werden sogar eher subventioniert», erklärt Benjamin Bodirsky vom Potsdam-Insitut für Klimafolgenforschung im pressetext-Interview. Jedoch wird aktuell diskutiert, wie die Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft zukünftig in den globalen Klimaschutz eingebunden werden können. Neben der Tierhaltung gehören auch Kunstdünger und die Bewirtschaftung von Mooren zu den grössten Treibhausgas-Erzeugern.
Die Umstellung auf mehr pflanzliche Ernährung ist in Europa jedoch Gebot der Stunde. Denn der ökologische Aufwand für tierische Ernährung ist weitaus höher, so der Forscher. «Ziel ist nicht das Verschwinden des Fleisches. Vielmehr geht es darum, den deutlichen Anstieg des Fleischkonsums der letzten Jahrzehnten wieder rückgängig zu machen. Ideal wäre aus Sicht des Klimas, wieder auf den Speiseplan der Grossmutter zu kommen, bei dem Fleisch als etwas besonderes gilt - etwa in Form des Sonntagsbratens», betont Bodirsky.