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Ex-Präsident der Balearen muss hinter GitterMadrid - Die spanische Justiz hat den früheren Regierungschef der Balearen, Jaume Matas, am Dienstag zu sechs Jahren Haft verurteilt. Das Gericht in Palma de Mallorca befand den Politiker des Betruges, der Fälschung amtlicher Dokumente, des Amtsmissbrauchs, der Unterschlagung und der Vorteilsnahme für schuldig.alb / Quelle: sda / Dienstag, 20. März 2012 / 15:33 h
Matas steht im Mittelpunkt einer der grössten Korruptionsskandale in der jüngeren spanischen Geschichte. Der jetzt mit der Urteilsverkündung zu Ende gegangene Prozess war ein erstes Teilverfahren in der weit verzweigten Affäre. Auch der Schwiegersohn des spanischen Königs Juan Carlos, Iñaki Urdangarín, ist in den Skandal verwickelt. Dabei geht es unter anderem um veruntreute Gelder beim Bau des Velodroms Palma Arena.
Matas, ehemaliger Chef der konservativen Volkspartei (PP) auf den Balearen, war von 1996 bis 1999 und von 2003 bis 2007 Ministerpräsident der Regionalregierung. Von 2000 bis 2003 war er Umweltminister unter dem früheren spanischen Regierungschef José Maria Aznar.
Nach dem am Dienstag verkündeten Urteil darf der 57-Jährige für knapp zehn Jahre keine öffentlichen Ämter ausüben. Zudem wurden ihm die protokollarischen Ehren als ehemaliger Chef der Regionalregierung der Balearen aberkannt.
41 Millionen Euro verschwunden Beim Bau des Velodroms in Palma de Mallorca zwischen 2005 und 2007 ging es um 41 Millionen Euro ungerechtfertigter Mehrkosten, die zwischen 2005 und 2007 in dunklen Kanälen verschwanden. Matas wurde auch verurteilt, weil er einen Journalisten, der ihm seine Reden schrieb, aus öffentlichen Geldern bezahlte. Der Journalist erhielt drei Jahre Haft. Urdangarín, der den Titel Herzog von Palma führt, steht im Verdacht, als Vorsitzender der gemeinnützigen Stiftung Instituto Noos, die er zwischen 2004 und 2006 leitete, gemeinsam mit einem Partner öffentliche Gelder in Millionenhöhe von den Regionalregierungen auf den Balearen und in Valencia veruntreut zu haben. Beide sollen unter anderem Millionensummen für Dienste berechnet haben, die in keinem Verhältnis zu den erbrachten Leistungen standen. Ende Februar musste sich der 44-jährige ehemalige Handball-Profi und Ehemann von Infantin Cristina in Palma de Mallorca einer gerichtlichen Befragung stellen. Ob die Ermittlungen in einen Prozess münden, ist noch unklar.
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