Der 23-Jährige aus dem Aargauer Freiamt verlor seinen Auftaktkampf in den Achtelfinals gegen den favorisierten Manuchar Zchadaia mit 1:3, und weil der Georgier seinerseits in den Halbfinals eine Niederlage bezog, blieb Strebel auch die Teilnahme an der Hoffnungsrunde verwehrt. In der Repechage hätte er maximal noch Bronze erreichen können. Die Schweiz muss somit weiterhin auf die erste Ringer-Medaille seit 1984 und Hugo Dietsche warten. In Athen hatte Strebels Klubkollege Reto Bucher das Podest knapp verfehlt. Der St. Galler Beat Motzer war in Sydney ebenfalls Vierter geworden.
Nicht von Losglück begünstigt
Pascal Strebel war in London nur gerade vier Minuten im Einsatz. Im Startdrittel, als sein kleinerer Gegner in die Bodenlage hatte müssen, unterlag er mit 0:2. Im zweiten Drittel musste er mit 1:5 klein beigeben. Es war keine überraschende Niederlage, wurde doch Zchadaia bedeutend höher eingestuft. Der Georgier hatte 2011 in Istanbul und 2009 in Herning (Dä) jeweils WM-Silber geholt. An den Titelkämpfen in der türkischen Metropole im vergangenen September stand er Strebel bereits einmal in einem Wettkampf gegenüber und schon im damaligen Zweitrunden-Duell hiess der Sieger Zchadaia. Die beiden waren sich zuletzt auch in Trainingslagern in Osteuropa begegnet. Strebel wusste also, dass auf ihn eine happige Startaufgabe zukommen würde.
Eingeklemmter Arm
Strebel hätte über sich hinauswachsen müssen. Dies ist ihm nicht gelungen. Einen Vorwurf wollte ihm sein Trainer Andrej Malzew deshalb nicht machen: "Pascal hat alles versucht.
Für den schweizer Ringer (links) ist jetzt nur noch die Hoffnungsrunde möglich. /


Über weite Strecken hat er sich taktisch richtig verhalten. Im ersten Drittel war er gezwungen, Risiken einzugehen. Leider ist es nicht aufgegangen. Nach der Auslosung hatten wir damit rechnen müssen, dass es hart wird."
Strebel hatte sich stets bemüht, aktiv zu bleiben. Der routinierte Zchadaia verteidigte aber sehr geschickt. Er liess - auch am Boden liegend - Strebel nicht an sich heran. Im zweiten Drittel fiel dann die Entscheidung, die der Schweizer wie folgt rekapitulierte: "Ich hatte mich zwar super gefühlt, doch Zchadaia erwischte am Boden einen meiner Arme und konnte diesen einklemmen."
Bronze für Zchadaia, Gold nach Südkorea
Die grosse und lautstarke Fan-Schar aus dem Aargauer Freiamt durfte danach noch auf die Hoffnungsrunde spekulieren. Dieser Strohhalm wurde schliesslich am späteren Nachmittag durch Zchadaias Halbfinal-Pleite gegen Tamas Lorincz endgültig geknickt. Der Ungar freute sich dermassen über seinen Final-Einzug, dass er spasseshalber gleich auch noch einen seiner Betreuer mit einem sauberen Wurf auf die Matte legte.
Lorincz blieb schliesslich nach verlorenem Final gegen den Südkoreaner Kim Hyeonwoo Silber. Zchadaia wurde unter den frenetischen Anfeuerungsrufen der georgischen Anhänger Dritter. Mit seinen Stärken in der Defensive trieb er im Duell um Bronze auch den Deutschen Frank Stäbler zur Verzweiflung.
Pascal Strebel bleibt noch ein paar Tage in London. Am Montag reist er zurück in die Heimat, wo ihm die Gemeinde Aristau einen Empfang bereiten wird. Ab September zeigt er sein Ringer-Können wieder auf kleineren Bühnen in der Schweizer Mannschaftsmeisterschaft.Strebel noch hoffen. Hätte Zchadaja den Final erreicht, hätte der Aargauer die Hoffnungsrunde bestreiten dürfen, in der maximal die Bronzemedaille gewonnen werden kann. Zchadaja schied in den Halbfinals aus, sicherte sich aber Bronze. Gold gewann der Südkoreaner Kim Hyeonwoo, Silber ging and den Ungarn Tamas Laurincz.