Da die Umschuldungsverhandlungen gescheitert seien, werde Chrysler Gläubigerschutz nach Kapitel 11 beantragen, hiess es von einem Sprecher der US-Regierung.
Auf die Hiobsbotschaft folgte aber bereits ein Silberstreifen am Horizont: US-Präsident Barack Obama gab bekannt, dass der italienische Autohersteller Fiat beim insolventen US-Konzern einsteige. Die beiden Unternehmen hätten sich darauf geeinigt, dass Fiat zunächst 20 Prozent der Anteile von Chrysler übernehmen werde.
Obama bangt um Chrysler
Obama sagte, dass er trotz des Insolvenzantrages keine Angst um die Zukunft des Autobauers habe. Das Verfahren werde schnell und effizient verlaufen und der Konzern werde gestärkt aus dieser Phase hervorgehen, erklärte er. Die Allianz von Chrysler mit Fiat biete zudem «grosse Erfolgschancen», sagte Obama.
Im Weiteren sprach er Chrysler weitere 3 Mrd. Dollar (3,4 Mrd.
Der US-Autokonzern Chrysler hat Insolvenz angemeldet. /


Franken) Staatshilfe zu. Zusätzliche Entlassungen und Werksschliessungen soll es dafür während des Insolvenzverfahrens keine geben.
Schock für die US-Autoindustrie
Der Schritt in die Insolvenz der seit Dezember mit vier Milliarden Dollar Staatshilfe gestützten Traditionsfirma dürfte aber trotz Fiats Einstieg in der gesamten amerikanischen Autobranche eine Schockwelle auslösen.
Insgesamt schuldet Chrysler mehr als 40 Banken und Hedgefonds rund 6,9 Mrd. Dollar. Die grössten Gläubigerbanken hätten dem Sanierungskonzept zugestimmt, berichteten mit dem Vorgang vertraute Personen.
Bis zum 1. Juli Sanierungskonzept
Chrysler-Konkurrent General Motors hat, um ebenfalls weitere Staatshilfen zu erhalten, bis zum 1. Juli Zeit für sein Sanierungskonzept. Der ebenfalls ums Überleben kämpfende Ford-Konzern hat keine Steuermittel beantragt.
Die drei US-Autobauer sträubten sich lange gegen Insolvenzverfahren, da Gläubiger oder auch Händler diese mir ihren Ansprüchen lange blockieren könnten.