Das düstere Bild, das die KOF derzeit malt, wurde im Rahmen der jüngsten KOF-Sommerprognose mit einer neuen Bruttoinlandprodukt-Prognose von -3,3 Prozent für 2009 akzentuiert. Die letzte Prognose, die das KOF vor drei Monaten vorgenommen hatte, sprach noch von einem Minus von 2,4 Prozent.
2010 wird es wohl besser, die Rezession wird aber die Schweiz weiter in ihrem Griff halten, wie KOF-Chefforscher Jan-Egbert Sturm vor den Medien in Zürich ausführte: Für das nächste Jahr beträgt die BIP-Prognose -0,6 Prozent.
Laut KOF könnte die Arbeitslosigkeit im Jahr 2010 bis sechs Prozent steigen. /


Auch hier lag der prognostizierte Wert vor drei Monaten noch bei optimistischeren -0,3 Prozent.
Später dafür länger
Die Schweiz durchläuft die Rezession im Vergleich zu anderen Volkswirtschaften zeitverzögert. Nach den Worten von Jan-Egbert Sturm ist die Schweiz später als andere von den Folgen der globalen Krise erfasst worden und wird deswegen auch länger brauchen, um wieder auf die Beine zu kommen.
Die schwerste Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg wird der Schweiz weit über 200'000 Arbeitlose bescheren, was die Arbeitslosenquote auf rund 6 Prozent hochschnellen lässt. Als Folge davon dürfte ab dem dritten Quartal 2009 die stützende Wirkung des privaten Konsums kräftig nachlassen, orakeln die Wirtschaftsauguren.
Somit wird der Arbeitsmarkt vorerst nicht von den zarten Anzeichen einer Trendwende profitieren, welche die KOF-Experten geortet haben. Die so genannten Vertrauensindikatoren in die Geschäftslage in Industrie, Gross- und Detailhandel und bei den Dienstleistungen vermitteln ein Fünkchen Hoffnung.