Die Gruppierung ist empört über die Beschlüsse der Branchenorganisation Milch (BO Milch). Diese hat am Freitag den Richtpreis für einen Liter Molkereimilch um 0,4 auf 62 Rappen angehoben. Dieser Preis ist allerdings nur eine Empfehlung. Den tatsächlichen Preis handeln Bauern und Verarbeiter aus.
Für BIG-M ist nach diesen Beschlüssen klar, dass die Bauern für die Steuerung der Milchmeneg das Heft nun selbst in die Hand nehmen müssten, wie sie mitteilte. Von der Branchenorganisation Milch (BO Milch) sei keine zielführende Lösungen zu erwarten, begründet BIG-M ihren Aufruf zum Milch-Lieferboykott.
Der tatsächliche Preis wird von Bauern und Verarbeiter ausgehandelt.
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Ob er seine Milch den Verarbeitern noch abgebe oder nicht, müsse jeder Bauer für sich entscheiden, sagte Werner Locher, Sekretär von BIG-M, zu der Mitteilung. Seines Wissens beteiligten sich am Samstag 20 bis 100 Bauern aus der Deutschschweiz und etwa 300 aus der Westschweiz am Boykott.
In vielen Ortschaften habe es spontane Aktionen gegeben, etwa indem Bauern ihre Milch verschenkt statt dem Verarbeiter verkauft hätten. Einige Bauern hätten zudem beschlossen, ihre Milch wie ihre Berufskollegen in der EU mit den Jauchefässern auf die Felder auszubringen.
In der BO Milch, in der Produzenten und Verarbeiter vertreten sind, sei die Bereitschaft da, über die Mengensteuerung zu reden, widersprach Präsident Hansjörg Walter den Vorwürfen. Die Organisation habe am Freitag eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Ziel sei, innerhalb von vier Wochen einen Vorschlag auf dem Tisch zu haben.