Das Urteil der WEKO ist für einmal klar und eindeutig und die Busse so, dass sie zeigt, dass es sich nicht um ein Kavaliersdelikt handelt: Mit 220 Millionen Franken soll die Swisscom tief in die Tasche greifen. Die Swisscom hat über Jahre überhöhte Preise für ihre Vorleistungen für ADSL-Dienste verlangt, schreibt die Stiftung für Konsumentenschutz SKS in einer Pressemitteilung.
Das bedeutet, dass nicht nur ihre Mitkonkurrenten auf dem ADSL-Markt zu hohe Preise zahlten, sondern schlussendlich die Konsumentinnen und Konsumenten dafür aufkommen mussten. «Die 220 Millionen Franken gehören eigentlich den ADSL-Abonnentinnen und Abonnenten, welche über Jahre zu viel für dieses Angebot bezahlt haben», betont Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz.
Hat die Swisscom den Kunden zu viel für ADSL berechnet? /

Sara Stalder, Geschäftsleiterin Stiftung Konsumentenschutz, sagt, dass die Swisscom über Jahre hinweg zu viel für ADSL bezahlt hätten. /


Die Summe wird jedoch in der allgemeinen Bundeskasse versickern.
Stärkung der Wettbewerbsbehörde
Für die Stiftung für Konsumentenschutz zeigt dieses Beispiel, dass eine Stärkung der zuständigen Wettbewerbsbehörde, der Kommunikationskommission Comcom, dringend notwendig ist: Bislang kann sie nicht von sich aus («ex officio») eingreifen und Preissenkungen verfügen. Eine diesbezügliche Motion im Ständerat, welche eine Teilrevision des Fernmeldegesetzes verlangte, wurde lediglich vom Ständerat angenommen.
Das Beispiel der Swisscom zeigt jedoch, dass es wichtig ist, dass die Comcom frühzeitig eingreifen kann und nicht jahrelange Verfahren abgewartet werden müssen. Ansonsten besteht weiterhin die Gefahr, dass die Konsumentinnen und Konsumenten über Jahre erhöhte Telekommunikationspreise bezahlen.