Er sei nach Bern gereist, um zu zeigen, «dass die Schweiz mehr ist als ein Handelspartner und dass uns mehr als Nachbarschaft verbindet», sagte er. Die Schweiz und Deutschland verbinde «eine gute Freundschaft», die die deutsche Regierung «zu schätzen» wisse.
Es habe in der Vergangenheit zwar «Irritationen» gegeben, die vor allem auf unbedachte Äusserungen einzelner frührerer Regierungsmitglieder zurückzuführen gewesen seien, sagte Westerwelle.
Er spielte damit auf den früheren Finanzminister Peer Steinbrück an, der im Steuerstreit schon mal die Kavallerie hatte losschicken wollen und damit in der Schweiz für Empörung gesorgt hatte.
Seine Regierung lege «Wert auf einen respektvollen Umgang und auf einen anständigen Ton» beim Besprechen gemeinsamer Probleme, betonte Westerwelle.
Pressekonferenz beim Antrittsbesuch: Guido Westerwelle und Micheline Calmy-Rey in Bern. /

Gemeinsame Lösungen
So zeigte er sich «optimistisch», dass die Verhandlungen zu einem neuen Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) unter Einschluss der Standards der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Steuerfragen «zügig zu einem Ende kommen können». Auch Calmy-Rey zeigte sich optimistisch und betonte mehrfach die «Freundschaft» zwischen beiden Staaten.
Der deutsche Aussenminister sprach auch den zweiten grossen Streitpunkt an, den Fluglärmstreit um den Flughafen Zürich-Kloten. Seine Regierung wolle eine «gute gemeinsame Lösung für alle Beteiligten» finden.
Westerwelle, Parteichef seiner FDP, kam in Bern auch mit FDP-Präsident Fulvio Pelli zusammen. Zudem wurde er von Bundespräsident Hans-Rudolf Merz zu einem Höflichkeitsbesuch in «herzlicher Atmosphäre» empfangen, wie das Finanzdepartement schrieb.