In einem Interview mit «persoenlich.com» bezichtigt er Lebrument der Erpressung und der Lüge. «Da versucht einer mit einer offenen Erpressung und mittels staatlichen Mitteln sein Monopol weiter zu zementieren», sagte Schawinski. Das Bundesverwaltungsgericht habe auch nie festgestellt, dass Lebrument zu viele Zeitungen besitze, wie Lebrument behaupte.
Hintergrund ist der Streit um eine Radiokonzession. Aufgrund einer Klage von Schawinski, der mit seinem Radio Südost unterlegen war, hatte das Gericht im Dezember die Konzessionsvergabe an Lebruments Radio Grischa aufgehoben. Nun muss das Bundesamt für Kommunikation untersuchen, ob Lebruments Mediengruppe über eine missbräuchliche marktbeherrschende Stellung verfügt.
Am Wochenende nun drohte Lebrument, die beiden Bündner Tageszeitungen «Bündner Tagblatt» und «La Quotidiana» zu verkaufen oder einzustellen, damit Radio Grischa weiter senden kann.
Roger Schawinski schiesst scharf zurück. /


Dies bedeute nichts anderes, als dass Lebrument die 2 Millionen Franken aus dem Gebühren-Splitting für die Zeitungen einsetzen wolle, sagte Schawinski. «Das wäre aber absolut verboten!»
Neu aufgerolltes Konzessions-Verfahren
Im neu aufgerollten Konzessions-Verfahren werde er den Beweis erbringen, dass Lebrument seine marktbeherrschende Stellung missbrauche. In einer Demokratie sei es zwingend, dass nicht alle relevanten Medien in einem Gebiet in einer Hand seien, so Radio-Pionier Schawinski. «Ich habe mein ganzes Leben gegen Monopole gekämpft. Und das Monopol von Lebrument ist wahrscheinlich das hässlichste von allen.»
Nach dessen Darstellung wurde die Konzentration der Medien in seinem Verlag von den Bundesbehörden bisher sogar gefördert. Er vertritt auch die Auffassung, mit «La Quotidiana» und «Bündner Tagblatt» einen Beitrag zur Meinungsvielfalt zu leisten. Verlegerpräsident Lebrument gibt ausserdem «Die Südostschweiz» heraus und betreibt Tele Südostschweiz, Radio Grischa und Radio Engadina.