Die Asylzahlen seien in den Jahren 2004 bis 2007 allerdings sehr tief gewesen, sagte Jonas Montani vom Bundesamt für Migration (BFM). Der Durchschnitt der letzten 9 Jahre habe bei über 17'000 Gesuchen gelegen, also noch höher als im letzten Jahr. Montani deutet die Entwicklung der letzten beiden Jahre daher als «Rückkehr zur Normalität».
Während die Asylzahlen praktisch stabil blieben, gab es bei den Herkunftsländern beträchtliche Veränderungen: Am meisten Gesuche stellten nigerianische Staatsbürger mit 1786, rund 80 Prozent mehr als im Vorjahr, wie es in der Asylstatistik 2009 des BFM heisst.
Grund für diese Zunahme ist demnach, dass die Schweiz weniger von der Wirtschaftskrise betroffen ist als andere wichtige Zielländer nigerianischer Asylsuchenden. Deren Hoffnungen auf Aufnahme wurden jedoch kaum erfüllt: Lediglich ein Gesuch wurde letztes Jahr gutgeheissen.
Wenig Aufnahmen
Aus Eritrea kamen 1724 Asylbewerber, 40 Prozent weniger als 2008.
Eine Rückkehr zur Normalität. /


Das BFM führt diesen Rückgang auf die Unterbrechung der Route von Libyen nach Italien zurück. An dritter Stelle lag 2009 Sri Lanka mit 1415 Gesuchen. Die Zunahme um gut 12 Prozent dürfte eine Folge der Offensive der Regierung gegen die tamilischen Rebellen sein.
Weitere wichtige Herkunftsländer sind Irak, Somalia, Afghanistan, Kosovo, Georgien, Serbien und die Türkei. Die Chancen auf Aufnahme waren jedoch für alle Asylsuchenden gering: Von den 17'326 Gesuchen, die 2009 erstinstanzlich erledigt werden konnten, wurden nur 2622 gutgeheissen, 5750 wurden abgelehnt.
Wegen des Abkommens von Dublin, das die Überstellung von Asylsuchenden an andere Staaten erlaubt, wurden 150 Prozent mehr Nichteintretens-Entscheide gefällt. Das BFM wertet Dublin als Erfolg: Fast 4600 Personen wurden seit der Anwendung des Abkommens am 12. Dezember 2008 von anderen Staaten übernommen, während die Schweiz nur 452 übernehmen musste.