Hintergrund ist ein Streit zwischen dem US-Internetriesen Google und Chinas Regierung um Hacker-Angriffe und Zensur. Wegen der Vorgänge will die US-Regierung «in den nächsten Tagen» formell in Peking protestieren.
«Wir werden unsere Sorgen über den Zwischenfall zum Ausdruck bringen und China um Informationen bitten, wie es passiert ist und was sie dagegen tun wollen», sagte der Sprecher des Aussenministeriums in Washington, Philip Crowley.
Unhaltbare Drohung?
Chinas amtliche Medien übten am Wochenende scharfe Kritik an dem US-Internet-Konzern. Nach Hacker-Attacken aus China hatte Google vergangene Woche angekündigt, sein China-Geschäft auf den Prüfstand zu stellen und sich nicht mehr selbst zensieren zu wollen.
China hat für Internetfirmen wie Google ein grosses Potenzial. (Symbolbild) /


Dafür soll auch ein Rückzug aus China in Kauf genommen werden.
«Bis heute sind Googles Absichten nicht klar», kommentierte die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. «Es ist sinnlos, die Dinge zu übertreiben und aus einer geschäftlichen Angelegenheit einen politischen oder diplomatischen Streit zu machen.»
Die chinesische Regierung hatte die Zensur verteidigt und bekräftigt, dass sich alle ausländischen Internetunternehmen in China an chinesische Gesetze halten müssten.
Vorwürfe zurückgewiesen
In dem Xinhua-Kommentar wurden auch die Vorwürfe, dass die Hacker-Angriffe aus China stammten, als unbewiesen zurückgewiesen. «Bislang ist es an den Haaren herbeigezogen, China als Sündenbock für die Cyber-Attacken zu beschuldigen, nur weil Google etwas darüber gesagt hat», so Xinhua.
Der dramatische Anstieg der Internetnutzer in China verdeutlicht einmal mehr, wie gross der chinesische Markt für Unternehmen wie Google heute schon ist.