Doumbia im Sommer weg
Noch bis im Sommer wird Seydou Doumbia die YB-Fans und die Super
League mit seinen Toren (bisher 37 in 48 Meisterschaftsspielen!) erfreuen. Ab dann spielt der Ivorer, der die Goalgetterliste auch nach der Hinrunde anführt, für wesentlich mehr Lohn bei ZSKA Moskau.
Als Ersatz soll der junge Kameruner Henri Bienvenu langsam herangeführt werden. Die grosse Frage bleibt, ob die Young Boys mit Doumbia und dessen ebenfalls weggziehendem Landsmann Gilles Yapi den grössten Halbzeit-Vorsprung seit 2007 verteidigen können.
Basel will den Titel
Mit Optimismus blickt der FC Basel der Rückrunde entgegen. Harmonieren
Marco Streller und Rückkehrer Alex Frei (jeweils 11 Tore) noch besser als in der Vorrunde, ist dem FCB durchaus zuzutrauen, den ersten Titel nach Christian Gross einzufahren.
Dazu hat das Team von Thorsten Fink beste Chancen, am 5. April in Kriens den Cupfinal zu erreichen. Ein Europacup-Platz ist dem FCB eigentlich so gut wie sicher.
Luzern auf dem Weg nach Europa
Fünf Spiele ungeschlagen, ein 6:0 gegen Schlusslicht Aarau zum
Abschluss und das mit Abstand spektakulärste Spiel der Hinrunde (4:5 gegen
Basel): Der FC Luzern bot im Emmenbrücker Exil auf dem Gersag unter Rolf
Fringer das pure Gegenteil jener Leistungen, die im Vorjahr zum
Rückrundenabschluss wenig Hoffnung gelassen hatten. Mit Hakan Yakin als
Regisseur darf der FCL nach der besten Vorrunde seit 1988/89 (Meisterjahr!)
sogar auf eine Europacup-Teilnahme hoffen.
Auch Davide Chiumiento, die zweite Kreativfigur, befindet sich in guter Form. «Davide ist so etwas wie das Symbol für die gesamte Entwicklung der Mannschaft», sagte Fringer in einem Interview mit der «Zentralschweiz am Sonntag». «Er marschiert in jedem Training vorneweg, er arbeitet hart an sich – und er hat eine positive Ausstrahlung.»
Xamax - Verlierer der Winterpause
So sehr Neuchâtel Xamax in der ersten Meisterschaftshälfte Gegner und Experten überraschte, so sehr muss das Team von Pierre-André Schürmann als Verlierer der Winterpause bezeichnet werden. Der zwölffache Torschütze Ideye Brown (Sochaux) und der achtmalige Skorer Mario Gavranovic (Schalke) folgten laut Präsident Sylvio Bernasconi für addierte rund 2,8 Millionen Franken dem Lockruf europäischer Topligen.
Innerhalb von wenigen Tagen verlor Xamax seine beiden Topstürmer (59 Prozent aller Tore), dafür gibt nun der bei Wiener Neustadt nicht mehr erwünschte Österreicher Sanel Kuljic sein zweites Gastspiel in der Schweiz (nach Sion).
GCs U17-Weltmeister zur Fiorentina
GC schloss eine Vorrunde, die das Team von Ciriaco Sforza Mitte
August auf den letzten Platz hatte abrutschen lassen, als Fünfter respektabel ab. Mit drei Siegen und 9:0 Toren in den drei Partien vor der Winterpause korrigierte GC den miserablen Start.
Kaderveränderungen blieben, aufgrund der weiter angespannten finanziellen Lage, aus. Sforza liess die U17-Weltmeister Charyl Chappuis und Raphael Spiegel nach dem Titelgewinn als Motivation mit der ersten Mannschaft trainieren und nahm das Duo nun ins Kader auf. WM-Finaltorschütze Haris Seferovic dagegen verlässt die Axpo Super League, ohne je in ihr Fuss gefasst zu haben. Nach 36 Minuten in der höchsten Schweizer Liga versucht sich Seferovic (kolportierte Ablösesumme 2 Mio Franken) nun bei Fiorentina.
Sion und die ungenutzte Stärke der Spieler
Viele Exponenten verweisen seit vielen Saisons auf die individuelle
Stärke der Sion-Spieler. Selten bis nie hat es aber ein Trainer geschafft,
Talent und Leistungen zu vereinen. Umso mehr darf sich Didier Tholot für seine Arbeit geschätzt fühlen; er hält sich seit bald zehn Monaten im Amt -- für Sittener Verhältnisse eine halbe Ewigkeit.
Alex Frei will YB stürzen. /

Seydou Doumbia: Führen seine Tore YB zum Titel? /

Ludovic Magnin will mit dem FCZ eine Serie starten. /


Übersteht der Franzose, der die Walliser im letzten Jahr zum elften Cupsieg geführt hat, die Saison, wäre er der erste Coach seit Laurent Roussey (2001/02), dem dies gelingt. Angestrebtes Ziel bleibt die Europacup-Teilnahme. Via Cup ist dies nicht mehr möglich, in der Meisterschaft liegt Sion nur drei Punkte hinter Rang 3 zurück.
Die schwache Hinrunde des Meisters
Erst einmal seit der Reduktion auf zehn Teams erlebte ein Titelverteidiger eine derart misslungene erste Phase: 2003/04 lag GC nach Hälfte des Pensums unglaubliche 32 Punkte hinter Basel, Zürich Rückstand auf die Young Boys beträgt 18 Einheiten.
Die Champions-League-Auftritte gegen Milan, Real Madrid und Marseille standen in der Vorrunde teilweise in starkem Kontrast zu den oft tristen Darbietungen im nationalen Championat. Nun geht es um eine Imagekorrektur. Rang 3 und damit die Teilnahme am internationalen Geschäft soll es (zumindest) sein.
Der starke Aufsteiger aus St. Gallen
Ein sehr ansprechender Saisonstart (Rang 2 nach 7 Runden) trieb in der Ostschweiz die Erwartungen wie die Zuschauerzahlen (Schnitt von 15'401
Fans) weit in die Höhe. Trainer Uli Forte verrichtet in St. Gallen
bemerkenswerte Arbeit, führte den Aufsteiger in den Cup-Halbfinal und hat in Lausanne gute Chancen auf den erstmaligen Vorstoss ins Endspiel seit 1998.
Nach 18 Spieltagen ist selbst ein Platz in der Europa-League-Qualifikation nicht fern, die Marge auf den Barrageplatz beträgt beruhigende acht Zähler. Für den Anspruch des Fans mag die Klassierung weder Fisch noch Vogel sein, ein Platz im gesicherten Mittelfeld wäre aber ein guter Super-League-Neubeginn unter Forte.
Bellinzona und die Kanterniederlagen
Bellinzona hat es zwischen der 14. und 16. Runde geschafft, sein Torverhältnis um -18 zu verschlechtern. Die Kanterniederlagen gegen die Young Boys (1:7), St. Gallen (0:5) und bei den Grasshoppers (0:7) blieben für das Team nur deshalb folgenlos, weil Aarau in derselben Zeitspanne zwar zwei Mal punktete, insgesamt aber noch schlechter abschnitt. Für Trainer Marco Schällibaum bedeuteten die ersten zwei Ohrfeigen das Ende, der Zürcher ging aus freien Stücken.
Unter dem Italiener Alberto Cavasin heisst für Bellinzona das Motto in der Rückrunde Schadensbegrenzung. Den Barrageplatz (8 Punkte hinter Rang 8) dürften die Tessiner kaum mehr nach oben verlassen.
Aaraus Kampf um den Klassenerhalt
Zwei Trainer und keine Besserung in Sicht: Der FC Aarau blickt düsteren Zeiten entgegen: Jeff Saibene wurde als Nachfolger von Ryszard Komornicki nach zwölf Spielen und fünf Punkten durch Martin Andermatt (sechs Spiele, zwei Punkte) ersetzt.
Der Rückstand auf Bellinzona beträgt acht Zähler, die beiden Direktduelle zu Beginn und Ende der Rückrunde werden überlebenswichtigen Charakter haben. Es spricht wenig dafür, dass sich Aarau in eine 30. Saison in der höchsten Liga wird retten können. Zu wenig stark besetzt scheint das Kader zu sein.