Neben der kompletten süd- und mittelamerikanischen Küste könnten auch in der Antarktis, in Russland, Japan, auf den Philippinen, in Neuseeland und in der Südsee Riesenwellen an Land schwappen und grössere Schäden verursachen.
Der internationale Flughafen der Hauptstadt Santiago wurde erheblich beschädigt. Er bleibt für mindestens eine Woche geschlossen. Im Fernsehen waren eine eingestürzte Fussgängerbrücke zum Abflugbereich des Flughafens und heruntergefallene Deckenverkleidungen zu sehen.
Robinson-Crusoe-Insel gefährdet
Staatspräsidentin Michelle Bachelet kündigte sofortige Hilfe für die von einer Flutwelle heimgesuchten Robinson-Crusoe-Insel an. Zwei Schiffe, zwei Helikopter und ein Flugzeug seien unterwegs zu dem 700 Kilometer vor der chilenischen Pazifikküste gelegenen Eiland, erklärte Bachelet.
Auf der Robinson-Crusoe-Insel gibt es gut 600 Einwohner. Bachelet teilte ferner mit, dass die Marine mit der vorsorglichen Evakuierung der ebenfalls zu Chile gehörenden Osterinsel begonnen habe, die rund 3000 Kilometer vom Festland entfernt ist.
Genaue Schadenszahlen noch unklar
Informationen zu Schäden und Opfern fehlten zunächst vor allem aus ländlichen Regionen der besonders schwer betroffenen Gebiete etwa 500 Kilometer südlich von Santiago.
Zahlreiche ältere Gebäude wie Kirchen und Gebäude aus Lehmziegeln wurden zerstört. /

Die rot markierten Orte sind stark gefährdet. /


Es wurde befürchtet, dass die Opferzahlen erheblich steigen.
An der Infrastruktur und vor allem an älteren historischen Gebäuden wie Kirchen und Lehmziegelbauten entstanden schwere Schäden. In der Hauptstadt stürzten auch neue Autobahnbrücken ein.
Die wichtigste Strassenverbindung von Santiago in die besonders betroffenen Gebiete war zunächst unterbrochen. Internet und Telefone funktionierten nicht.
Hochhäuser hielten stand
In der Hauptstadt brach die Strom-, Gas- und Wasserversorgung zusammen. Die Hochhäuser in Santiago hielten den heftigen Erdstössen und mehr als 20 Nachbeben jedoch stand.
Das Beben ereignete sich um 3.34 Ortszeit (7.34 Uhr MEZ). Das Epizentrum lag vor der Küste der zweitgrössten chilenischen Stadt Concepcion. In der rund 340 Kilometer südlich von Santiago gelegenen Stadt leben 200'000 Menschen.