Wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Stuttgart mitteilten, durchsuchten am Sonntag 780 Polizei- und Zollbeamte bei Razzien in Baden- Württemberg, Brandenburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie in Rumänien und in Spanien 44 Objekte.
13 Verdächtige wurden verhaftet, weitere 6 vorläufig festgenommen. Die Festnahmen der überwiegend aus Rumänien stammenden 19 Männer und Frauen stehen in engem Zusammenhang mit dem derzeit in Stuttgart laufenden Prozess gegen Betreiber der Bordellkette «Pussy-Club».
Den nun Festgenommenen wird vorgeworfen, junge Frauen aus ihrer Heimat mit dem Versprechen auf Arbeit in der Gastronomie nach Deutschland gelockt zu haben.
«Flatrate-Sex»: so oft Sex wie sie wollen und können
Stattdessen wurden sie unter Androhung von Repressalien für ihre Familien zur Prostitution in Bordellen in Heidelberg, Schönefeld, Recklinghausen, Kaiserslautern und Barsinghausen gezwungen, so die Fahnder. In den Bordellen sei «Flatrate-Sex» angeboten worden.



Die Fahnder gehen davon aus, dass die hierarchisch aufgebaute Gruppe seit 2004 Menschenhandel mit jungen Rumäninnen betrieb. (Archivbild) /


Dabei dürfen Männer so oft Sex haben, wie sie wollen und können.
In Haft ist jetzt auch der mutmassliche Kopf der Gruppierung, der sich nach Spanien abgesetzt hatte und von seinem Versteck aus die Geschäfte geführt haben soll. Er ging den Fahndern am Samstag in Madrid ins Netz. Die Fahnder gehen davon aus, dass die hierarchisch aufgebaute Gruppe seit 2004 Menschenhandel mit jungen Rumäninnen betrieb.
Allein die fünf Angeklagten im Stuttgarter Prozess sollen rund 2,3 Millionen Euro Sozialversicherungsbeiträge am Fiskus vorbei geschleust haben. Von März 2008 bis Juli 2009 sollen sie rund 200 Frauen in den vier Bordellen mit niedrigen Pauschalpreisen beschäftigt haben. Für 100 bis 200 Euro hätten sich die Frauen einen Tag lang zur Verfügung halten müssen.