Rund 40 sogenannte Damen in Weiss - Ehefrauen, Mütter und Schwestern von politischen Gefangenen - zogen am Montag in der kubanischen Hauptstadt vom Haus einer ihrer Mitglieder zu einer nahe gelegenen Kirche.
Auf dem Weg blieben die Frauen nur ein Mal stehen, um «Viva Zapata!» («Es lebe Zapata!») zu rufen. Sie erinnerten damit an den Dissidenten Orlando Zapata, der vor drei Wochen im Alter von 42 Jahren in Folge eines Hungerstreiks in der Haft gestorben war.
Es war die erste Veranstaltung der Gedenkwoche, mit der die Opposition an den sogenannten «Schwarzen Frühling», die Festnahme von 75 Regierungskritikern vor sieben Jahren, erinnert.
Kubas Opposition erinnert an die Festnahme von 75 Dissidenten vom Jahr 2003. /


Das Schicksal der politischen Häftlinge in Kuba war durch Zapatas Tod wieder ins Schlaglicht geraten.
«Unabhängige Autopsie» gefordert
An dem Gedenkmarsch nahm auch Zapatas Mutter Reina Luisa Tamayo teil. Sie forderte eine Exhumierung ihres Sohnes, um eine «unabhängige Autopsie» vornehmen zu lassen. Tamayo kritisierte, sie habe bisher weder den Totenschein ihres Sohnes, noch den Autopsiebericht erhalten.
Am Mittwoch wollen die Damen in Weiss den Internet-Blogger Guillermo Fariñas würdigen, der am Donnerstag nach zwei Wochen Hungerstreik das Bewusstsein verloren hatte und ins Spital eingeliefert worden war.