Estland habe Inflation und Schulden im Griff und erfülle alle Beitrittskriterien, teilte die EU-Kommission weiter mit.
«Estland ist für die Einführung des Euro am 1. Januar 2011 bereit», sagte EU-Währungskommissar Olli Rehn. «Wir würdigen Estlands langjährige Festlegung auf eine umsichtige Politik.»
Tallinn müsse seinen «umsichtigen finanzpolitischen Kurs» aber beibehalten. «Auch muss es seine praktischen Vorbereitungen beschleunigen, damit die Umstellung reibungslos vonstatten gehen kann», forderte der Finne.
EZB äussert Bedenken
Die Europäische Zentralbank (EZB) bescheinigte dem kleinen Land zwar auch, die Beitrittskriterien zu erfüllen. Die EZB äusserte jedoch Zweifel, ob es Tallinn dauerhaft gelingen werde, die Inflation zu zügeln.
EU-Währungskommissar Olli Rehn. /


«Insgesamt gibt es Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit, mit der Estland das Konvergenzkriterium Inflation erfüllen kann», teilte die Notenbank in ihrem Report mit.
Die EZB und die EU-Kommission erstellen alle zwei Jahre unabhängig voneinander einen Bericht, in dem sie die Euro-Beitrittsanwärter beurteilen. Im Gegensatz zur EU-Kommission gibt die EZB aber keine konkrete Empfehlung ab.
Endgültiger Entscheid im Juli
Den endgültigen Entscheid über die Einführung des Euro in Estland trifft der Rat der EU-Finanzminister im Juli. Zuvor muss das EU-Parlament Stellung nehmen und die EU-Staats- und Regierungschefs werden das Thema auf ihrem Gipfeltreffen im Juni erörtern.
Die übrigen acht in dem EU-Bericht geprüften Länder fielen durch. Bulgarien, Tschechien, Lettland, Litauen, Ungarn, Polen, Rumänien und Schweden erfüllten nicht alle Konvergenzkriterien, teilte die Kommission mit.