Kurz nach 1.00 Uhr wurde Göldi von seiner Familie in Empfang genommen. Die Erleichterung sei gross, teilte Familie Göldi später mit.
«Unbeschreiblich ist unsere Freude, dass das lange Warten, Bangen und Hoffen ein Ende gefunden hat. Wir sind überglücklich, dass er wieder bei uns ist und sich nun von den vergangenen Strapazen in aller Ruhe im Familienkreis erholen kann.»
Auch die Aussenministerin zeigte sich zufrieden: «Wir sind erleichtert und freuen uns mit Max Göldi und seiner Familie», wurde Calmy-Rey in einer Mitteilung zitiert.
Spanien und Deutschland vermittelten
Möglich geworden war Göldis Rückkehr nach der Unterzeichnung eines Aktionsplans zwischen der Schweiz und Libyen in Tripolis.
Micheline Calmy-Rey begleitete Max Göldi in die Schweiz. (Archivbild) /


Calmy-Rey betonte vor den Medien, die Heimkehr des ehemaligen Länderchefs des Technologiekonzerns ABB sei «der Beginn der Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern».
In dem von Spanien und Deutschland vermittelten Aktionsplan vereinbarten die beiden Länder, ein Schiedsgericht einzuberufen, wie Calmy-Rey ausführte. Dieses soll die vorübergehende Verhaftung von Hannibal Gaddafi, dem Sohn des libyschen Machthabers Muammar Gaddafi, im Juli 2008 wegen des Verdachts der Misshandlung von Hausangestellten untersuchen.
«Tribune de Genève» kommt vor Gericht
Als Reaktion auf die Verhaftung wurden wenige Tage später die Schweizer Geschäftsleute Göldi und Rachid Hamdani festgesetzt. In einem zweiten Punkt des Aktionsplanes entschuldigt sich die Schweiz für die «illegale Veröffentlichung» der Fotos von Hannibal Gaddafi nach dessen Verhaftung im September 2009 in der «Tribune de Genève».
Diese stelle «ein Bruch der Vertraulichkeit nach Schweizer Recht dar», heisst es. Die Schweiz verpflichtet sich dazu, den Vorfall rechtlich aufzuarbeiten und die Schuldigen vor Gericht zu bringen.
Am Sonntagabend wurde Calmy-Rey von Staatschef Gaddafi in seinem Zelt empfangen. Über den Inhalt des Treffens wurde nichts bekannt.