Das ist eine in Deutschland nie gesehene Summe und mehr noch als zuletzt spekuliert wurde. «Mit dieser Kapitalerhöhung wollen wir uns das notwendige Eigenkapital für eine geplante Konsolidierung der Postbank sichern», sagte Bankchef Josef Ackermann am Sonntag in Frankfurt.
«Ausserdem stärken wir mit der Kapitalerhöhung das Eigenkapital der Bank mit Blick auf regulatorische Änderungen und künftiges Wachstum.»
Damit weicht Ackermann von seinem früheren Kurs ab. Zuletzt hatte der Bank-Chef immer betont, dass er den Kapitalmarkt nur wegen möglicher Übernahmen anzapfen wolle.
Deutsche Bank hält momentan rund 30 Prozent an der Postbank. /


Allerdings wurde in den vergangenen Wochen immer klarer, dass die künftigen Kapitalanforderungen an die Finanzbranche strenger ausfallen werden, als von den Banken lange Zeit erwartet.
Die Offerte an die Aktionäre der Postbank, an der die Deutsche Bank derzeit knapp 30 Prozent und die Deutsche Post immer noch fast 40 Prozent hält, begründete Ackermann damit, dass die Gesamtkosten für die Übernahme durch das bestehende günstige Zeitfenster sinken.
Aktienkurs deutlich gesunken
Wegen des deutlich gesunkenen Aktienkurses seit der Ankündigung der Übernahme belastet die aktuelle Offerte allerdings das Ergebnis der grössten deutschen Bank im dritten Quartal mit rund 2,4 Mrd. Euro. Die Deutsche Bank steht bei der Postbank unter Druck, da sie wegen der Verträge mit der früheren Mutter - der Deutschen Post - im Februar 2012 allen Aktionären 45 Euro je Aktie bieten muss.
Die grösste deutsche Bank hatte sich im Spätsommer 2008 - kurz vor der Pleite der US- Investmentbank Lehman Brothers - mit der Post auf den Kauf der Postbank verständigt. Wegen der Finanzkrise wurde die Transaktion teilweise neu aufgerollt.