Der Bundesrat hat am Freitag den Armeebericht verabschiedet und damit die Weichen für die künftige Entwicklung der Armee gestellt. Maurer machte vor den Medien keinen Hehl daraus, dass er sich mehr Geld und eine grössere Armee gewünscht hätte.
Zwar habe die Armee auch bisher ein Budget von rund 4,4 Milliarden gehabt, räumte Maurer ein. Faktisch koste sie aber 5,5 Milliarden Franken. Die Armee habe in den vergangenen Jahren «Schulden» gemacht, indem sie Immobilien nicht unterhalten und notwendige Rüstungsgüter nicht beschafft habe.
20 Prozent sparen
Die Vorgaben des Bundesrates einzuhalten, stelle angesichts des Nachholbedarfs eine grosse Herausforderung dar. «Für uns bedeutet das Einsparungen von 20 bis 25 Prozent», sagte Maurer.
Ueli Maurer erhält weniger Geld und eine kleinere Armee. (Symbolbild) /


Der Bundesrat hat ihn beauftragt, bis in einem Jahr aufzuzeigen, wie und wo gespart werden soll.
Ein Stellenabbau in der Armee und in der Verwaltung werde wohl unumgänglich sein, sagte Maurer. Auch bei der Rüstung und der Ausrüstung werde die Armee Abstriche machen müssen. Wichtig sei aber, dass man dies offenlege und sich nicht wie in der Vergangenheit etwas vormache, stellte Maurer fest.
Dies ist laut Maurer denn auch das Hauptziel des Armeeberichts: Die Politik soll auf Basis dieser Grundlage entscheiden können, welche Aufgaben die Armee wirklich erfüllen soll - und wie viel ihr dies wert ist.
Fünf Wiederholungskurse
Bis Ende 2012 will der Bundesrat dem Parlament die rechtlichen Grundlagen für die Änderungen vorlegen. Umgesetzt werden sollen die Neuerungen 2015. Die Armee stecke im Grunde noch in der letzten Reform und brauche erst eine Konsolidierungsphase, erklärte Maurer.
Wie die neue Armee genau aussehen soll, steht im Detail noch nicht fest. Maurer rechnet jedoch mit 16'000 Rekruten pro Jahrgang. Er geht weiter davon aus, dass Armeeangehörige in Zukunft noch etwa fünf Wiederholungskurse absolvieren müssen.
Vermutlich würden aber nicht alle gleich viele Wiederholungskurse absolvieren, und auch die Rekrutenschulen dürften - je nach Truppengattung und Einheit - unterschiedlich lange dauern, sagte Maurer.