Bis die Bahnstrecke fertig ist, müsse Deutschland damit rechnen, dass seine Lastwagen an der Basler Grenze auf die neue NEAT verladen würden. Das sagte Delegations-Präsident Reimann auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA.
Der Aargauer weilte von Dienstag bis Donnerstag mit einer Parlamentarier-Delegation in der deutschen Hauptstadt. Im Rahmen des Treffens mit Verkehrsminister Peter Ramsauer hätten die Schweizer Klartext gesprochen, sagte Reimann.
Die Schweiz werde die Verspätung des Ausbaus der Rheintalbahn nicht einfach so hinnehmen, hielt er fest. Im sogenannten Lugano-Abkommen war vereinbart worden, dass die Bahnstrecke von Karlsruhe über Freiburg nach Basel auf vier Spuren ausgebaut werden muss. Reimann rechnet mit bis zu sechs Jahren Verspätung.
«Die Deutschen haben unsere Worte verstanden», sagte Reimann.
SVP-Ständerat Maximilian Reimann. /


Die angedrohte Verladung in Basel hätte erhebliche Mehrkosten und längere Wartezeiten für die Lastwagen zur Folge. Konkrete Massnahmen zur Beschleunigung der Bauarbeiten gebe es aber noch nicht.
Flughafenstreit: Verhärtete Fronten
Ein Entgegenkommen der Schweiz im Austausch mit einer kulanteren deutschen Politik im Flughafenstreit sei leider nicht möglich: «Deutschland lehnte den Vorschlag ab», sagte der Ständerat. Ein gutes Ende im Konflikt um den Zürcher Flughafen sei nicht in Sicht.
DBA auf Kurs
In Berlin ist auch der dritte wunde Punkt der schweizerisch-deutschen Beziehungen zur Sprache gekommen: das neue Doppelbesteuerungsabkommen (DBA). «Bis Ende Oktober sollte das DBA abgeschlossen sein», sagte Reimann.
Er zeigte sich äusserst zufrieden mit dem «neuen Ton» in den Verhandlungen: «Dank Wolfgang Schäuble herrscht ein neuer, korrekter Wind in Deutschland.»
Ohne die vertraulichen Details bekannt zu geben, machte Reimann inhaltliche Angaben: Demnach könnten die Schweizer Bankkonten deutscher Steuerpflichtiger bald legalisiert werden. Eine mögliche Lösung seien sogenannte Abgeltungssteuern.