Schon vor Monaten hatte die Junge SVP eine Volksinitiative versprochen, mit der sie ins - luzernische und schweizerische - Wahljahr 2011 steigen will. Am Mittwoch stellte sie das erste von ihr lancierte Volksbegehren den Medien vor.
Die Initiative ist in Form der Anregung gehalten und verlangt, dass auf Kindergartenstufe grundsätzlich Mundart Unterrichtssprache ist. Die Initiative wird auch von der kantonalen SVP unterstützt. Für das Zustandekommen sind innert Jahresfrist 4000 gültige Unterschriften notwendig.
Dialekt ein Kulturgut
Die Mundart werde immer mehr verdrängt, hält die Junge SVP fest. So habe die Luzerner Regierung schon 2004 beschlossen, dem Hochdeutschen in der Volksschule mehr Gewicht zu geben. Der Unterrichtsanteil des Hochdeutschen im Kindergarten liege bei etwa zwei Dritteln.
Die Schweizer Dialekte seien ein Kulturgut, so die Initianten. /


Die Schweizer Dialekte seien ein Kulturgut, argumentieren die Initianten. Auch Fremdsprachige könnten mit der Mundart besser integriert werden. Der pädagogische Nutzen von Hochdeutsch im Kindergarten sei dagegen nicht nachgewiesen.
Initiativen in Zürich und Basel
Initiativen für Mundart respektive Dialekt im Kindergarten sind bereits in den Kantonen Zürich und Basel zustande gekommen. Dort wurden sie jedoch von überparteilichen Komitees lanciert.
In Zürich lehnt die Regierung die Forderung der Initiative ab. Sie hat einen Gegenvorschlag ausgearbeitet, der für Hochdeutsch und Mundart jeweils mindestens einen Drittel der Unterrichtszeit vorschreibt; die Sprache für die restliche Zeit wird den Kindergärten freigestellt.
Die Basler Initiative verlangt Dialekt als Unterrichtssprache, die Förderung von Hochdeutsch lediglich in einem Zeitfenster. Auch in Basel hat die Regierung einen Gegenvorschlag vorgelegt, der «gleichwertige Lernziele» für Dialekt und Hochdeutsch vorsieht.